Ladestationen für Elektroautos

Alle Infos zu den verschiedenen Ladesäulen und ihrer Nutzung

Auf dem Bild steht eine E-Ladesäule auf zwei grün markierten E-Auto-Parkplätzen.

Wer sich für den Kauf eines Elektroautos entscheidet, muss auch planen, wie und wo das E-Auto aufgeladen werden soll. Die Elektromobilität wird immer weiterentwickelt und mit inzwischen über 130.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkten in Deutschland (Stand: 2025) ist das Aufladen eines Elektroautos mittlerweile deutlich einfacher geworden – wenn auch je nach Region unterschiedlich komfortabel im Vergleich zum Tanken eines Verbrenners. Daher muss vor dem Kauf überlegt werden, welche Lademöglichkeiten zu den eigenen Lebensumständen und dem Auto passen. Besteht die Möglichkeit, eine Ladestation für das Elektroauto zu Hause zu installieren oder sollen öffentliche Ladestationen zum Aufladen des Elektroautos verwendet werden? Entscheidet man sich für das Laden des E-Autos am eigenen Haus, wird in den meisten Fällen eine Wallbox in der Garage oder am Haus installiert. Kann oder möchte diese Option nicht genutzt werden, muss das Fahrzeug an öffentlichen oder privaten Ladestationen geladen werden.

In diesem Ratgeber erhalten Sie alle Informationen über Ladestationen. Lesen Sie, welche Arten von Ladesäulen es gibt, worauf man bei den Steckertypen achten sollte, welche Ladesäule die Schnellste ist und wie es um die Ladeinfrastruktur in Deutschland steht.

Max Mustermann Portrait
Thomas Schneider
energis Kundenberater

Das Wichtigste in Kürze zu E-Auto-Ladestationen

  • Ladestationen: Es gibt zwei Haupttypen von Ladestationen für Elektroautos: AC (Wechselstrom) und DC (Gleichstrom). AC-Ladestationen eignen sich für das Laden zu Hause oder an öffentlichen Standorten (meist mit 11-22 kW), während DC-Schnellladestationen vor allem für Langstreckenfahrten gedacht sind und Ladeleistungen bis zu 350 kW ermöglichen

  • Ladekabel: Es gibt verschiedene Kabeltypen für Ladesäulen, wie das Mode 2- und Mode 3-Kabel. In Europa hat sich der Typ 2-Stecker als Standard etabliert. Die Wahl des richtigen Kabels hängt vom Fahrzeugmodell und der Ladestation ab.

  • Ladegeschwindigkeit: Die Ladezeit hängt von der Leistung der Ladestation ab. Schnellladung an DC-Ladestationen ist deutlich schneller als das Laden mit AC-Ladestationen.

  • Ladeinfrastruktur: In Deutschland gibt es über 130.000 Normalladepunkte und mehr als 40.000 Schnellladepunkte. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur wird durch die Bundesregierung weiter unterstützt.

Wie funktioniert das Laden von E-Autos an Ladestationen?

Ladestationen für E-Autos ähneln optisch den herkömmlichen Tankzapfsäulen, beladen das Auto jedoch mit Strom und nicht mit fossilem Kraftstoff. Aus diesem Grund spricht man umgangssprachlich auch von einer Stromtankstelle, Ladesäule oder im behördlichen Kontext vom Ladepunkt.

Wie auch bei der normalen Zapfsäule muss das Auto nah an die Ladesäule herangefahren werden. Viele Ladesäulen verfügen jedoch inzwischen über zwei Ladepunkte, sodass gleichzeitig mehrere Fahrzeuge laden können. Auch der Vorgang der Aufladung ähnelt dem des Tankens. Der Stecker des E-Autos befindet sich häufig an der gleichen Stelle wie der Tankdeckel des Verbrenners. Anstelle des Tankzapfhahns wird jedoch das Ladekabel angesteckt, das den Strom der Ladesäule auf die Batterie des Elektroautos überträgt. Da die Reichweite von E-Autos begrenzt ist, werden vor allem für den Langstreckenverkehr extra Schnellladesäulen angeboten, an denen – wie der Name bereits sagt – das Laden der Autos wesentlich schneller geht.

Das passende Ladekabel zum Modelltyp ist meist im Lieferumfang des E-Autos enthalten. An vielen Ladepunkten ist mittlerweile auch ein Kabel befestigt. Je nach Art der Ladestation kann das Laden für E-Autos kostenpflichtig oder kostenlos sein. Kostenlose Ladeangebote finden sich heute meist noch bei Supermärkten oder Möbelhäusern, während öffentliche Ladeinfrastruktur in der Regel kostenpflichtig ist.

Das richtige Ladekabel für Ladesäulen

Die Ladesysteme der Elektroautos sind inzwischen in Europa weitgehend standardisiert, insbesondere durch den Typ-2-Stecker für AC-Laden und den CCS-Standard (Combined Charging System) für DC-Schnellladen. Dennoch gibt es weltweit weiterhin Unterschiede zu anderen Märkten wie China (GB/T) oder Japan (CHAdeMO).

Der Grund dafür ist, dass zu Beginn der wachsenden Elektromobilitätsbranche viele Anbieter ihre eigenen Systeme entwickelten. Sie unterscheiden sich in Stromstärke, Spannung und durch den Steckertyp. Weltweit gibt es keine einheitliche Reglung zum Laden der Fahrzeuge und den verschiedenen Steckern.

Die verschiedenen Ladekabeltypen:

Mode 2-Ladekabel

Mode 3-Ladekabel

Verschiedene Ladestations-Typen für Elektroautos

Zu sehen ist, wie ein E-Auto mittels eines Ladekabels aufgeladen wird.

Generell unterscheidet man zwischen zwei Arten von Ladesäulen, den AC-Ladestationen und den DC-Ladestationen. Der Unterschied der Aufladungen liegt im elektrischen Stromfluss. AC steht für „Alternating Current“ und bedeutet Wechselstrom. DC ist die Abkürzung für „Direct Current“, was übersetzt für Gleichstrom steht. Beim Wechselstrom fließt der Strom in Wellen, die Polarität ändert sich 50-mal in der Sekunde. Gleichstrom fließt eher wie eine gerade Linie und die Polarität bleibt konstant.

Mit Wechselstrom (AC) werden Elektroautos in privaten Bereichen, meist an 11- oder 22-kW-Wallboxen, geladen. Laden an einer normalen 230-V-Steckdose (Schuko) ist weiterhin nur als Notlösung zu empfehlen, da es sehr langsam und sicherheitskritisch sein kann. Auch aus den Ladestationen mit Typ 2-Stecker fließt AC-Strom. Die Batterie eines Elektroautos kann jedoch nur Gleichstrom (DC) speichern. Damit der Strom in das Auto eingespeist werden kann, muss dieser umgewandelt werden. Geschieht das über ein im Fahrzeug enthaltenes On-Board-Ladegerät, spricht man von AC-Laden.

Ladestation für E-Autos, die beim Tanken Gleichstrom einspeisen, nennt man Schnellladestationen. Bei diesen Ladestationen wird der Wechselstrom über einen Gleichrichter in Gleichstrom umgewandelt. Dieser Tauscher ist in der Ladesäule installiert, das Umwandeln geschieht nicht erst im E-Auto. Dadurch kann der Gleichstrom direkt in die Batterie geladen werden. Beim DC-Laden können weitaus höhere Ladeleistungen als die üblichen 22 kW beim AC-Laden, daher ist ein Schnellladen möglich.

Schnellladestationen sind auch mit höheren Kosten verbunden und empfiehlt sich nur bei langen Fahrten z. B. auf der Autobahn. Für den normalen Alltag, wenn das Fahrzeug mindestens 20 Minuten steht, eignet sich das AC-Laden.

Ladestationen für Elektroautos: Ladestationen für Elektroautos sind in Europa inzwischen weitgehend einheitlich: Seit 2017 ist das Combined Charging System (CCS) für neue Fahrzeuge gesetzlich vorgeschrieben, sodass sich die Frage nach dem richtigen Stecker in der EU praktisch nicht mehr stellt.

Die Ladegeschwindigkeit von Ladestationen

Wie lange der Ladevorgang eines E-Autos dauert, hängt von mehreren Faktoren ab, insbesondere von der Batteriekapazität, der Ladeleistung der Station und dem Lade-Management des Fahrzeugs.

Bei einer Batterie mit einer Kapazität von 58 Kilowattstunden (kWh) dauert eine Aufladung auf 80 Prozent je nach Ladeart zwischen 8-10 Stunden an der Haushaltssteckdose, 5-6 Stunden an einer 11-kW-Wallbox und 30-40 Minuten an einer DC-Schnellladestation mit 100 kW oder mehr – an High-Power-Chargern mit bis zu 350 kW sind auch 15-20 Minuten möglich. Um so höher die Ladeleistung, desto schneller ist auch der Ladevorgang abgeschlossen.

Das Ladenetz in Deutschland wird immer weiter ausgebaut, mit dem Ziel ein flächendeckendes und nutzerfreundliches Ladenetz zu bieten. Aktuell genießt aber noch nicht jeder den Luxus einer öffentlich zugänglichen Ladestation in unmittelbarer Umgebung. Die Verfügbarkeit ist in Städten deutlich höher als im ländlichen Raum. Daher laden die meisten Menschen das eigene Fahrzeug auf der Arbeit oder zu Hause, während öffentliche Schnellladestationen meist für Langstrecken genutzt werden. Haushaltsteckdosen sind dieser Belastung jedoch nicht gewachsen. Daher ist die Installation einer Wallbox oder einer eigenen Ladestation für zu Hause bei einem E-Auto eine sinnvolle Investition und beschleunigt den Ladevorgang. In unserem Ratgeber zum Thema „E-Autos Zuhause laden“ erfahren Sie mehr darüber.

Die Ladeinfrastruktur in Deutschland

Ein Elektroauto ist nur mit Strom in der Lage zu fahren. Besitzt man keine eigene Ladesäulen, um das Auto zu beladen, ist man auf öffentliche Ladestationen angewiesen. Befindet sich jedoch keine in der Nähe, kann es problematisch werden. Die Reichweite von E-Autos steigt jedes Jahr, doch noch immer ist sie auch einer der größten Nachteile von E-Autos. Umso wichtiger ist daher der Ausbau des Ladenetzes.

Bei der Bundesnetzagentur müssen alle öffentlichen Ladestationen für Elektroautos gemeldet werden. So kann die Bundesnetzagentur die im Rahmen der Ladesäulenverordnung (LSV) gemeldeten Daten zur öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur in Deutschland veröffentlichen. Laut dieser Veröffentlichung können in Deutschland über 130.000 Normalladepunkte und über 40.000 Schnellladepunkte genutzt werden (Stand: August 2025). Die Veröffentlichung enthält eine Liste mit allen gemeldeten Ladepunkten und eine interaktive Karte. Über diese Karte können Ladepunkte in der Nähe ausfindig gemacht werden. Viele E-Autos können aber auch direkt über den Bord-Computer im Auto auf einer Karte die nächste Ladestation anzeigen. Für Ladesäulen im Saarland haben auch wir eine einen Überblick zusammengestellt, mit dem Sie Ladepunkte ganz in Ihrer Nähe finden.

energis Kundenberaterin im Kundencenter begrüßt eine Kundin
Die Ladeinfrastruktur ist der Schlüssel zum Erfolg der Elektromobilität. Der Ausbau von Ladestationen und die Vereinheitlichung von Bezahlsystemen wird entscheidend dazu beitragen, den Umstieg auf Elektrofahrzeuge für Verbraucher und Unternehmen zu erleichtern.

Lena Pöhler - energis Kundenberaterin

Verschiedene Bezahlsysteme an Ladepunkten

Auch wenn die Ladeinfrastruktur in Deutschland immer weiterwächst, kann nicht jeder öffentliche Ladepunkt einfach genutzt werden, etwa aufgrund von Betreiberbindung, Ladeleistung oder Zugangsbeschränkungen.

Wie auch beim normalen Tanken verlangen die Betreiber der Stromtankstellen ebenfalls Geld für eine Aufladung des Fahrzeugs. Auch bei den fossilen Brennstoffen können von Tankstelle zu Tankstelle verschiedene Preise gelten, doch beim Nutzen von Ladestationen für Elektroautos sind die Kosten oftmals undurchsichtig. Jeder Anbieter von Ladesäulen kann sein eigenes Bezahlsystem und eigene Tarife etablieren. Die Kosten beim Laden des E-Autos können nur die Menge des geladenen Stroms enthalten, einen Pauschalpreis oder auch zusätzliche eine Grundgebühr.

Seit dem Inkrafttreten der Ladesäulenverordnung von 2017 sollen neue Ladepunkte ein einfaches Laden und Bezahlen ermöglichen, ohne einen Vertrag mit dem Betreiber. Seit 2023 gilt zudem EU-weit die Pflicht, an Schnellladepunkten auch kontaktlose Kartenzahlung (z. B. Giro- oder Kreditkarte) zu akzeptieren.

Das sind die gängigsten Bezahlmethoden:

  • Zahlungskarte (EC- oder Kreditkarte)

  • Smartphone-Apps

  • Ladekarte

Sowohl das Bezahlen per EC- oder Kreditkarte als auch per App verlangt in den meisten Fällen eine Authentifizierung in Form einer Registrierung oder durch Angaben der Kreditkarte.

Die Ladekarte soll den Ladevorgang mit Hilfe von Roaming vereinfachen. Betreiber können eigene Ladekarten an ihre Kunden herausgeben, mit denen diese sich an allen dazugehören Ladestationen für E-Autos authentifizieren können. Dank Roaming können Ladekarten heute meist europaweit Ladesäulen freischalten. Gleichzeitig managen sie Zeit, Volumen und Abrechnung des Ladens. Allerdings gibt es keine einheitlichen Tarifpreise, sodass die Kosten auch bei Roaming-Partnern variieren können.

Fazit: Wichtige Aspekte beim Laden von E-Autos

Das Laden von Elektroautos wird immer benutzerfreundlicher, aber auch die richtige Ladeinfrastruktur und das passende Ladekabel sind entscheidend. Öffentliche Ladestationen sind inzwischen technisch gut ausgebaut, weisen jedoch regional noch Unterschiede in Verfügbarkeit und Ladeleistung auf. Private Ladestationen wie Wallboxen bleiben eine bequeme und schnelle Lösung für den täglichen Gebrauch.

Die Ladegeschwindigkeit und das Bezahlsystem variieren je nach Anbieter, doch die Bundesregierung unterstützt den Ausbau im Rahmen des Deutschlandnetzes sowie durch EU-Vorgaben, die einheitliche Bezahlmöglichkeiten mit Karten und eine flächendeckende Schnelllade-Infrastruktur sicherstellen. Verbraucher sollten sich vor der Anschaffung eines Elektroautos gut informieren, um die passende Lademöglichkeit zu wählen, die ihren Bedürfnissen entspricht.

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