THG-Quote für E-Autos

Geld verdienen mit dem Elektroauto

Auf den Straßen in Deutschland fahren immer mehr Elektroautos. Die Elektromobilität ist mit Blick auf die Umweltfreundlichkeit die Zukunft des Verkehrs. Dadurch sollen künftig die Treibhausgas-Emissionen verringert werden. Doch das E-Auto schont nicht nur die Umwelt mehr als ein herkömmliches Auto – durch die seit Januar 2022 eingeführte THG-Quote für Elektroautos können Elektroautofahrer sogar Geld verdienen. Beim Quotenhandel können sich Autofahrer mehrere Hundert Euro pro Jahr sichern.

Wie auch Sie von der THG-Quote für E-Autos profitieren können und was es dabei zu beachten gilt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

THG-Quote für E-Autos: Was ist das?

Die Treibhausgasminderungsquote (THG) soll in Deutschland CO2-Emissionen verringern und damit Treibhausgase einsparen. Über den THG-Quotenhandel können Elektroautofahrer seit 2022 bis zu 350 Euro erhalten.

Die THG-Quote ist die Abkürzung für Treibhausgasminderungsquote. Seit dem 1. Januar 2022 können Autofahrer, die ein Elektroauto besitzen, mehrere Hundert Euro jährlich über die THG-Quote für E-Autos bekommen. Dies funktioniert über den Verkauf an Mineralölunternehmen. Der Hintergrund ist, dass Deutschland sich auf Klimakonferenzen dazu bereit erklärt hat, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Die Verkehrswende soll dazu beitragen, die Treibhausgas-Emissionen einzusparen.

Über die Treibhausgasminderungsquote sollen unter anderem die Klimaziele erreicht werden. Die THG-Quote verpflichtet Mineralölunternehmen bereits seit 2015 dazu, CO2-Einsparungen zu realisieren. Erfüllen die Unternehmen die Treibhausgasminderungsquote nicht, müssen sie eine Strafe zahlen. Diese können sie umgehen, indem die Unternehmen eingespartes CO2 einkaufen.

Neu ist nun, dass ebenfalls Besitzer von Elektroautos in Deutschland seit Beginn des Jahres 2022 Geld verdienen können. Durch die THG-Quote für E-Autos können Besitzer von Autos mit einem reinem Batteriebetrieb ihr eingespartes C02 und damit ihre THG-Quote verkaufen. Auf diese Weise können Besitzer die laufenden Kosten für ihr Elektroauto etwas reduzieren.

THG-Quotenhandel für das E-Auto: So funktioniert es

Die Basis für den THG-Quotenhandel für Elektroautos bildet die Treibhausgasminderungsquote. Die deutsche Bundesregierung hat über die Höhe der THG-Quote entschieden. Momentan handelt es sich dabei um sieben Prozent. In den nächsten Jahren wird die THG-Quote aber weiter steigen. Im Jahr 2030 soll die Treibhausgasminderungsquote bereits 25 Prozent betragen. Dadurch sollen in Zukunft noch mehr CO2-Emissionen eingespart werden.

Bisher war es ausreichend, wenn Benzin oder Diesel anteilig Biokraftstoff beigemischt wurde. Im Fall von Benzin waren das in Deutschland bei E10 zehn Prozent und bei Diesel mit B7 sieben Prozent. Doch diese Werte dürfen nicht weiter steigen. Über das staatliche Instrument der THG-Quote für E-Autos können die Mineralölunternehmen sich nun aber auch über den THG-Quotenhandel durch den Kauf bei privaten Haltern von E-Autos von einer möglichen Strafzahlung, weil sie zu viele Treibhausgas-Emissionen hatten, freikaufen.

Wer darf mit der THG-Quote handeln?

Obwohl Besitzer von Elektroautos seit Beginn des Jahres 2022 ihr durch das batteriebetriebene Auto eingesparte CO2 weiterverkaufen können, dürfen sie den THG-Quotenhandel nicht direkt mit einem Mineralölunternehmen betreiben. Elektroautofahrer können ihre THG-Prämie demnach nicht selbst geltend machen, um so mit ihrem E-Auto Geld zu verdienen. Der THG-Quotenhandel für Elektroautos muss über einen speziellen Anbieter abgewickelt werden. Dabei ist die Wahl des Anbieters entscheidend. Denn für die THG-Quote für E-Autos zahlen die entsprechenden Anbieter unterschiedlich hohe THG-Prämien aus. Außerdem gibt es Unterschiede bei der Prämienzahlung für die THG Quote für das Elektroauto.

 

Wie Elektroautofahrer von der THG-Quote profitieren

Ein Sparschwein füllt sich mit Geld durch THG-Quote für E-Autos.

Elektroautofahrer haben die Möglichkeit, über die THG-Quote für ihr E-Auto eine Auszahlung zu bekommen. Hierfür müssen Besitzer eines Elektroautos ihr Auto zunächst für die THG-Quote registrieren.

In Deutschland können alle Fahrzeughalter eines vollelektrische E-Autos am Handel mit der Treibhausgasminderungsquote teilnehmen. Da Plug-in-Hybride ebenfalls mit fossilem Kraftstoff getankt werden können, fallen diese aus dem THG-Quotenhandel heraus. Besitzer eines solchen Autos können ihre Finanzen nicht mit der THG-Quote aufbessern.

Wer die THG-Prämie gelten machen möchte, muss aber einige Dinge beachten. So muss das Elektroauto für die Teilnahme am THG-Quotenhandel in Deutschland zugelassen sein. Außerdem muss das E-Auto für die Prämie wenigstens einen Tag in dem Jahr im Besitz des Elektroautofahrer sein. Die Größe des Autos hat keinen Einfluss. Ob es sich bei dem Strom für das Elektroauto um Ökostrom handelt, spielt keine Rolle.

Für die Auszahlung der THG-Prämie wird der durchschnittliche Verbrauch des Stroms für das E-Auto vom Umweltbundesamt geschätzt. Auf dieser Grundlage werden die Anteile der Treibhausgasminderungsquote für das Elektroauto entsprechend berechnet. Das führt dazu, dass sich die Höhe der THG-Quote je nach Verbrauch jedes Jahr ändern kann.

 

THG-Quote für andere Elektrofahrzeuge

Ein Icon mit einem E-Bike symbolisiert, dass die THG-Quote für E-Autos auch für andere Elektrofahrzeuge gilt.

Aber nicht nur Besitzer eines E-Autos können von der THG-Quote profitieren, sondern auch Halter von anderen Elektrofahrzeugen wie elektrisch betriebenen Motorrädern und Leichtkrafträdern etwa E-Rollern haben eine Chance auf die THG-Prämie. Der Vorteil: Die Auszahlung der Prämie ist sogar genauso hoch wie bei einem Elektroauto.

Für die THG-Quote müssen aber einige Voraussetzungen erfüllt werden. Dazu zählen, dass für das E-Zweirad die Fahrzeugbescheinigung 1 vorliegt und es schneller als 45 Kilometer pro Stunde im Verkehr fahren kann. Entscheidend ist hierbei auch nicht, ob das mit Strom betriebene Fahrzeug gekauft, über einen Kredit finanziert oder gar geleast wurde. Wie auch beim E-Auto ist die Nutzung von Naturenergie nicht relevant für den Erhalt der Prämie.

Wie funktioniert der Verkauf der THG-Quote?

Elektroautofahrer müssen ihr E-Auto für den Verkauf der Treibhausgasminderungsquote zunächst bei einem Zwischenhändler registrieren. Hierbei gibt es verschiedene Anbieter. Das Geld für die THG-Quote kann je nach Anbieter variieren. Für den Nachweis reicht in der Regel eine Kopie des Fahrzeugscheins für das Elektroauto. Der Anbieter zahlt die THG-Prämie aus.

Fahrzeugbesitzer eines Elektroautos registrieren ihr Auto im ersten Schritt bei einem Anbieter. Dies kann der Stromversorger oder ein Unternehmen sein, dass den THG-Quotenhandel für Elektroautos abwickelt. Die Anbieter dienen als eine Art Zwischenhändler, weil sie die CO2-Ersparnis vieler Besitzer eines E-Autos den Mineralölkonzernen in einem Paket verkaufen. Für die Anmeldung bei einem Anbieter ist es notwendig, einen Nachweis über den Besitz des Elektroautos zu erbringen. Dafür ist die Zulassung des E-Autos als Kopie oder Foto vorzulegen. Der Fahrzeugschein für die THG-Quote des E-Auto muss in den Folgejahren immer wieder vorgezeigt werden. Die jeweilige THG-Quote für das E-Auto wird vom Umweltbundesamt errechnet. Genutzt wird hierbei ein Schätzwert. Die Anteile an der THG-Quote wird derzeit mit einem Durchschnitt von circa 350 Kilogramm CO2 und dem Faktor drei multipliziert. Aktuell beträgt der Schätzwert 1943 kWh pro Jahr. Anbieter werben bei der THG-Quote für E-Autos mit Prämienzahlung zwischen 250 und 350 Euro. Der Besitzer des Elektroautos erhält das Geld für die THG-Quote anschließend vom Anbieter.

Wie Sie den richtigen Anbieter auswählen

Inzwischen sind viele verschiedene Anbieter auf dem Markt, die die Abwicklung des THG-Quotenhandels für das E-Auto anbieten. Doch bei der Auszahlung der THG-Prämie gibt es Unterschiede. Daher gilt es, den richtigen Anbieter für die THG-Quote des Elektroautos zu finden.

Besitzer eines E-Autos können sich in Ruhe für den besten Anbieter entscheiden – erst am 28. Februar des Folgejahres endet die Frist, um die THG-Quote für das E-Auto beim Umweltbundesamt einzureichen.

Elektroautofahrer sollten bei ihrer Entscheidung unbedingt auf die Konditionen der Auszahlung der THG-Prämie achten. In einigen Fällen spielt es eine Rolle, ob der Besitzer des E-Autos auch Kunde der Netzgesellschaft des Anbieters ist. Ebenso sorgsam sollten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen gelesen werden. Interessenten sollten bei der Wahl des Anbieters für die THG-Quote des Elektroautos vor allem darauf schauen, ob ein Mindesterlös seitens des Zwischenhändlers zugesichert wird.

Wenn Kunden Freunde werben können Elektroautofahrer bei einigen Anbietern sogar Geld verdienen. Bis zu 50 Euro sind pro Fahrzeug möglich.

Bei der Auszahlung der THG-Prämie gibt es bei manchen Anbietern Wahloptionen. Beim fixen Erlös erhalten Besitzer von E-Autos einen festen Geldbetrag für einen bestimmten Zeitpunkt. Dahingegen kann die Prämie für die Treibhausgasminderungsquote auch in einer Flex-Option angeboten werden. Dabei kann es höhere Auszahlungen geben, allerdings kann die THG-Prämie aufgrund sinkender CO2-Preise dann auch weniger lukrativ sein.

Ist der Verkauf der THG-Quote zu versteuern?

Nein, für Privatpersonen ist die Prämie steuerfrei und nicht einkommenssteuerpflichtig. Hintergrund ist ein entsprechender Beschluss auf Bund-Länder-Ebene, welcher im März 2022 verabschiedet wurde. 

Zuvor galt, dass je nachdem, wie viel Geld Elektroautofahrer über die THG-Quote für ihr E Auto vom Anbieter erhalten, die Prämie bei den Steuern für das Fahrzeug berücksichtigt werden musste und somit steuerpflichtig sein konnte. Die Prämien wurden nach § 22 Nr. 3 EstG zu den sonstigen Leistungen gezählt, weshalb die Freigrenze entscheidend war. Betrug die Auszahlung maximal 255 Euro musste der THG-Quotenhandel für das Elektroauto nicht versteuert werden. 

Ausnahmen gibt es bei den Steuern für Selbstständige zu berücksichtigen. Nutzt ein Selbstständiger das Elektroauto beruflich und will Geld für das E-Auto über die THG-Quote beziehen, muss die Prämie versteuert werden.

Fazit: Worauf es ankommt, damit Halter die THG-Quote für das E-Auto bekommen

Mit der THG-Quote für E-Autos können Halter von Elektroautos bis zu 350 Euro über die Prämie ausgezahlt bekommen. Wichtig für den Erhalt des Geldes ist, dass das Auto komplett elektrisch fährt. Durch die Registrierung des E-Autos bei einem Zwischenhändler können Halter am THG-Quotenhandel mit ihrem Elektroauto teilnehmen. Neben Elektroautos können auch andere Elektrofahrzeuge von der THG-Prämie profitieren.

Vor allem bei der Wahl des richtigen Anbieters sollten Elektroautofahrer behutsam vorgehen. Aufgrund der Vielfalt an Anbietern auf dem Markt, sollten Besitzer eines E-Autos die Konditionen der Auszahlung des Geldes für das E-Auto über die THG prüfen.