Pelletheizung: Vor- und Nachteile richtig abwägen

Lohnt sich das Heizen mit Holzpellets?

Erneuerbare Energien erhielten in den letzten Jahren einen starken Zulauf. Umweltfreundlichen Energieträger bieten eine besonders nachhaltige Alternative zu Öl- und Gasheizungen. Nachwachsende und heimische Rohstoffe wie Holz machen auch die Pelletheizung besonders umweltfreundlich. Das Heizen mit Holz hat nicht nur eine gewisse Versorgungssicherheit inne – der Rohstoff sorgt auch für niedrige Betriebskosten. Wie jedes Heizsystem ist allerdings auch die Pelletheizung mit Nachteilen behaftet. Dazu zählen zum Beispiel die hohen Anschaffungskosten.

Ob die Vorteile gegenüber den Nachteilen überwiegen, müssen Sie anhand ihrer individuellen Situation entscheiden. Da wir Sie bei der Entscheidung für oder gegen die Pelletheizung unterstützen möchten, haben wir Ihnen die Vor- und Nachteile in einem Ratgeber zusammengestellt. Möchten Sie mehr über die Funktionsweise einer Pelletheizung erfahren, empfehlen wir Ihnen unseren Ratgeberartikel zu den Pelletheizung Funktionen.

Sie möchten mehr über das Heizen mit erneuerbaren Energien erfahren? Kontaktieren Sie uns

 

Die Vor- und Nachteile von Pelletheizungen im Überblick

 

Vorteile

Nachteile

  • Umweltfreundlichkeit
  • Hohe Anschaffungskosten
  • Günstige Betriebskosten
  • Erhöhter Platzbedarf durch notwendigen Lagerraum
  • Zuschüsse und Fördermöglichkeiten zur Reduzierung der Anschaffungskosten
  • Lange Transportwege können die Ökobilanz verschlechtern
  • Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Heizsystemen
  • Erhöhter Wartungsaufwand
  • Einhaltung des Wärmegesetz für Erneuerbare Energien
  • Versorgungssicherheit möglicherweise begrenzt

Vorteile: Wann ist eine Pelletheizung sinnvoll? 

Pelletheizungen zeichnen sich vor allem durch Ihre niedrigen Betriebskosten aus. Wirtschaftlich rechnet sich die Heizung insbesondere dann, wenn die hohen Anschaffungskosten durch die angebotenen Zuschüsse reduziert werden. Da die Pelletheizung zu den umweltfreundlichsten Biomasseheizungen zählt und nahezu CO2-neutral heizt, kann sie ökologisch gesehen einige Vorteile gegenüber Öl- und Gasheizungen aufweisen. 

 

Alt-Tag: Zu sehen Pellets, die in zwei Händen vor einem Wald gehalten werden, aus den Pellets wächst eine kleine Pflanze.

Umweltfreundliches Heizen

Pelletheizungen weisen eine hervorragende Umweltbilanz auf. Im Vergleich zu Heizöl oder Gas setzt die Pelletheizung auf erneuerbare Energien und ist damit hinsichtlich des Umweltaspektes kaum zu übertreffen. Da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, sind die Pellets – im Gegensatz zu den fossilen Brennstoffen – ein Energieträger mit hoher Verfügbarkeit. Auch die Herstellung der Holzpellets ist mit einem geringeren Energieaufwand verbunden als die Bereitstellung von Öl und Gas.

Ein weiterer Pluspunkt der Pellets ist es, dass bei der Verbrennung nur eine geringe Menge Asche entsteht, die einfach über den Hausmüll entsorgt werden kann. Zudem erzeugt die Pelletheizung keine unangenehmen Gerüche. Es wird außerdem nur so viel CO2 freigesetzt wie auch bei der natürlichen Verrottung entstehen würde. Dieser Aspekt macht die Pelletheizung zu einer nahezu CO2-neutralen Heizmethode. Das Heizen mit Holz belastet das Klima demnach nicht zusätzlich, was einer der größten Vorteile der Pelletheizung darstellt.

 

Günstige Betriebskosten

Einer der größten Vorteile der Pelletheizung sind die günstigen Betriebskosten. Auch wenn die Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Heizsystemen hoch ausfallen, werden die Kosten durch die geringen Betriebskosten bereits nach kurzer Zeit amortisiert. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus fallen in der Regel 600-1.000 Euro jährlich für den Betrieb mit Holzpellets an. Dagegen fällt das Heizen mit Gas oder Öl mit 1.500 Euro zu Buche. Der günstige Preis erklärt sich unter anderem durch die hohe Versorgungssicherheit des Rohstoffs. Im Gegensatz zu Öl und Gas ist der Preis für die Pellets derzeit relativ stabil. Unser Ratgeberartikel zum Thema Pelletheizungen hält noch weitere Infos für Sie bereit.

 

Zuschüsse und Förderung möglich

Möchten Sie Ihre alte Heizung durch eine Pelletheizung ersetzen, können Sie Zuschüsse beantragen. Beispielweise fördert das BAFA Pelletheizungen mit bis zu 35 % der förderfähigen Kosten. Ersetzen Sie eine bestehende Ölheizung durch eine Pelletheizung, wird die neue Heizung sogar mit bis zu 45 % gefördert. Zusätzlich können Sie mit dem KfW-Programm Nr. 167 zinsbegünstigte Kredite für den Kauf einer Pelletheizung erhalten. Der BAFA-Zuschuss und der KfW-Kredit können sogar kombiniert werden. In einigen Bundesländern stehen Ihnen auch regionale Fördermaßnahmen zur Verfügung.

Als Alternative zum BAFA-Zuschuss können Sie die Kosten der Heizung bis zu einer Höhe von 40.000 Euro von der Steuer absetzen. Der Steuerbonus wird auf drei Jahre aufgeteilt und kann nicht mit anderen Maßnahmen kombiniert werden. Weitere Informationen zur Pelletheizung-Förderung finden Sie im entsprechenden Ratgeber.

 

Heizsysteme kombinieren

Abgesehen von den bereits genannten Vorteilen, bietet die Pelletheizungen Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Energiequellen wie z.B. einer Solaranlage. Durch die Kombination der beiden Systeme sind zudem weitere Fördermittel möglich.

Entscheiden Sie sich für das Heizen mit Holz, muss außerdem nicht gleich das gesamte Heizungssystem erneuert werden. Die bestehenden Heizkörper und Leitungen können weiter genutzt werden.

 

Einhaltung des Wärmegesetzes

Laut dem Erneuerbaren Energien Wärmegesetz (EEWärmeG) müssen Neubauten mindestens 15 % der benötigten Wärme aus erneuerbaren Energien beziehen. Heizen Sie mit einer Pelletheizung, müssen Sie sich um die Erfüllung dieser Auflagen keine Sorgen machen. Pelletheizungen nutzen 100 % nachwachsende Rohstoffe, wodurch das Gesetz vollumfänglich erfüllt wird.

 

Pelletheizung – Mögliche Probleme und Nachteile

Einer der Nachteile einer Pelletheizung sind ihre hohen Anschaffungskosten. Diese lassen sich allerdings mit möglichen Zuschüssen reduzieren. Andere Nachteile ergeben sich durch den hohen Platzbedarf sowie möglichen Preissteigerungen durch die erhöhte Nachfrage.

Letztlich müssen Sie für sich das Pro und Contra von Pelletheizungen abwägen und eine persönliche Entscheidung treffen. Ob die Vor- oder Nachteile überwiegen, hängt auch immer vom Gebäudezustand und ihrem individuellen Wärmebedarf ab.

 

Hier ist eine Pelletheizung zu sehen, daneben sind mehrere Säcke Pellets gestapelt.

Hohe Anschaffungskosten

Die Anschaffung einer Pelletheizung verursacht deutlich höhere Kosten als die Installation einer Öl- oder Gasheizung. Der hohe Unterschied ergibt sich vor allem aufgrund der erforderlichen Baumaßnahmen für die Lager- und Fördertechnik. Durchschnittlich muss bei einer Pelletheizung mit Anschaffungskosten inkl. Lieferung und Montage von 13.000-24.000 Euro gerechnet werden. Diese sind allerdings stark vom Einzelfall abhängig und sollten mit einem Fachmann besprochen werden. Auch die Kosten der Anschaffung von Pelletöfen und Pelletkessel können stark schwanken. Besonders bei der Umstellung von einer fossilen Anlage zu einer Pelletheizung müssen Sie mit hohen Kosten rechnen. Im Gegensatz dazu ist die Anschaffung einer Öl- oder Gasheizung deutlich günstiger. Da die Anschaffungskosten durch Zuschüsse reduziert werden können, gehört dieser Punkt der Pelletheizung nicht zwingend zu den Nachteilen.

 

Erhöhter Platzbedarf

Entscheiden Sie sich für eine Pelletheizung, muss genügend Lagerraum zur Verfügung stehen, denn die Lagerung der Pellets ist sehr platzintensiv. Hatten Sie davor eine Ölheizung, können Sie beispielsweise den alten Platz des Öltanks zum Lager umrüsten. Wenn möglich, sollte das Lager nahe an der Heizung eingerichtet werden. Die Lager- und Fördertechnik der Pelletheizung sorgt anschließend für einen reibungslosen Transport vom Lagerplatz zur Heizung.

 

Schlechtere Ökobilanz durch Transport

Durch lange Transportwege kann sich die Umweltbilanz der Pelletheizung verschlechtern. Aus diesem Grund sollten Sie darauf achten, die Transportwege möglichst kurz zu halten, damit sich der ökologische Vorteil Pelletheizung nicht zum Nachteil wandelt.

Wartungsaufwand und Ascheentfernung

Aufgrund der Lager- und Fördertechnik wird die Pelletheizung in der Regel automatisch befüllt. Das gesamte System muss allerdings regelmäßig gewartet werden. Ein Fachmann sorgt für die Einhaltung der Grenzwerte, die Reinigung des Schornsteins und eine reibungslose Funktion. Die Wartung sollte jährlich erfolgen und verursacht Kosten von rund 300 Euro.

Auch muss der Lagerraum regelmäßig einer gründlichen Reinigung unterzogen werden. Die Reinigung können Sie allerdings selbst durchführen, wodurch keine weiteren Kosten entstehen. Alle 4–6 Wochen sollte auch der Pelletofen bzw. der Pelletkessel gründlich gereinigt werden, um Störungen im Betrieb zu vermeiden. Die bei der Verbrennung entstehende Asche ist etwa alle 1–2 Wochen zu entfernen, da die Brennkammer immer frei von Ascherückständen sein sollte. 

 

Begrenzte Versorgungssicherheit?

Obwohl Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, lässt sich auch dieses nicht grenzenlos nutzen. Derzeit ist zwar eine gewisse Versorgungssicherheit gegeben, sollte die Nachfrage jedoch ansteigen, verringern sich die Vorräte und die Preise steigen.

 

Fazit: Sind Pelletheizungen gut oder schlecht?

Den Vorteilen der Pelletheizung haben wir einigen Nachteilen gegenüberstellt. Dabei überwiegt weder die Pro- noch die Contra- Seite der Pelletheizung. Insgesamt lässt sich aber feststellen, dass die Heizung eine extrem hohe Ökobilanz aufweist und ein nahezu CO2-neutrales Heizen möglich macht. Aufgrund des nachwachsenden Rohstoffes ist eine gewisse Versorgungssicherheit gewährleistet. Geringe Betriebskosten machen das Heizen mit Pellets demnach sehr sinnvoll. Demgegenüber stehen die hohen Anschaffungskosten. Mit den von uns genannten Fördermöglichkeiten können Sie die anfänglichen Kosten reduzieren, sodass Sie sich um die hohen Kosten keine Gedanken machen müssen. Dennoch steht die Notwendigkeit eines Lagerraums und der Wartungsaufwand sowie die mögliche Verknappung des Rohstoffs den Vorteilen gegenüber. Wenn Sie sich für eine Heizungsanlage entscheiden möchten, denken Sie auch an die Gegebenheiten des Hauses, um die Umbaukosten abzuschätzen, sowie Ihren individuellen Verbrauch.