Heizungswartung

Ist die jährliche Wartung der Heizung sinnvoll?

Die Heizung läuft in den meisten Wohnungen und Häusern mehrere tausend Stunden im Jahr, denn die Heizperiode beginnt bereits am 01. Oktober und geht in der Regel bis zum 30. April. Besonders in dieser Zeit verlässt man sich darauf, dass die Heizung einwandfrei funktioniert und die Räume angenehm erwärmt werden. Auf böse Überraschungen wie einen Ausfall der Heizungsanlage oder zu hohe Heizkosten möchte wohl jeder gern verzichten. Aus diesem Grund ist es wichtig, bereits im Sommer an die Wartung der Heizung zu denken, um Schäden in den kalten Jahreszeiten vorzubeugen. Doch wie oft muss eine Heizungswartung durchgeführt werden und ist das Warten der Heizung Pflicht?

In unserem Ratgeber erfahren Sie alles zum Thema Heizungswartung: wieso die Wartung der Heizung sinnvoll ist, welche Wartungsarbeiten vorgenommen werden, mit welchen Kosten zu rechnen ist und ob sich ein Wartungsvertrag für die Heizung lohnt.

Wieso ist eine Heizungswartung wichtig?

Die Wartung der Heizungen sichert eine einwandfreie Nutzung. Durch die Wartungsarbeiten kann die Heizung auch nach mehreren Jahren noch die volle Leistung erbringen und die Lebensdauer wird erhöht. Durch die Wartung kann ein teurer Austausch der kompletten Anlage verhindern werden.

Vorteile einer Heizungswartung im Überblick:


  • Erhöhte Sicherheit
  • Vorbeugen eines Ausfalls der Heizungsanlage
  • Verlängerung der Lebensdauer der Anlage
  • Vermeidung hoher Heizkosten
  • Verhinderung umweltschädliche Abgase durch verunreinigte Heizungen
  • Erhalt der Heizleistung
  • Vermeidung teurer Reparaturen
  • Aufrechterhaltung des Garantieanspruchs

In den Wintermonaten müssen Heizungen unter Volllast arbeiten. Je nach Alter und Zustand kann es dann zu Schäden kommen – vor allem an den Verschleißteilen. Die Wartung der Heizanlage ist für einen reibungslosen Betrieb notwendig. Denn nur eine funktionsfähige Heizung kann zuverlässig und effizient heizen. Ist die Heizungsanlage nicht gepflegt, kann es passieren, dass z. B. durch Ruß und Ablagerungen die Grenzen der Abgaswerte überschritten werden. Dadurch verringert sich die Leistung der Heizungsanlage und die Heizkosten können steigen. Durch regelmäßige Kontrollen kann sogar der Ausfall der Heizung verhindert werden.

Ein Heizungsmonteur führt eine Heizungswartung durch.

Besteht eine Pflicht zur Wartung der Heizung?

Das Gebäudeenergiegesetz schreibt vor, dass Komponenten, die den Wirkungsgrad von Anlagen der Heizungstechnik und der Warmwasseraufbereitung beeinflussen, regelmäßig vom Betreiber gewartet werden müssen. Zur Wartung der Heizungsanlage, muss ein Fachbetrieb engagiert werden. Wie oft eine Heizungswartung durchgeführt werden muss, ist nicht vorgeschriebenen.

Die Umsetzung der Pflicht wird jedoch nicht kontrolliert. Bei Verstößen ist nicht mit einer Strafe zurechnen. Allerdings können auch die Hersteller der Heizungsanlage eine Wartung im Kaufvertrag vorschreiben. Wird diese nicht umgesetzt, greift in den meisten Fällen die Garantieleistung des Herstellers nicht mehr und er kommt nicht für Schäden auf, die durch unterlassene Wartung entstanden sind. Die Kosten für die Reparatur müssen in diesem Fall selbst übernommen werden.

Ebenso kann der Schornsteinfeger veranlassen, dass Sie Ihre Heizung warten lassen müssen. Dieser Fall tritt ein, wenn die Abgaswerte der Anlage zu hoch sind.

Die Heizungswartung: wann und wie oft?

Es ist empfehlenswert, die Heizung mindestens einmal im Jahr warten zu lassen. Bei großen Heizungsanlagen über 50 kW können auch zwei Wartungen im Jahr sinnvoll sein. Der beste Zeitpunkt dafür ist der Spätsommer, also vor der Heizperiode. So können mögliche Mängel noch problemlos behoben werden.

Da gesetzlich nicht festgelegt ist, wie oft man eine Heizung warten lassen soll, richtet man sich am besten nach den Angaben von Fachleuten. Diese raten, die Heizung einmal im Jahr zu warten. Auch die meisten Hersteller von Heizungsanlagen verlangen eine jährliche Wartung der Heizung. Bei regelmäßiger Reinigung und Begutachtung der Heizung besteht auch der Vorteil, dass nicht jedes Mal das komplette Heizsystem gewartet werden muss. Der Fachbetrieb wird sich in erster Linie einen Gesamteindruck verschaffen. Jedes Jahr einen hydraulischen Abgleich durchzuführen, ist nicht zwingend nötig.

Auch wann man eine Heizung warten lassen sollte, ist nicht festgeschrieben. Jedoch ist es sinnvoll, die Wartung durchzuführen, bevor die Heizung benötigt wird. Zu diesem Zeitpunkt können Verschleißteile noch rechtzeitig ausgetauscht werden. Außerdem sind Reparaturen im Sommer einfacher, da es bei warmen Temperaturen kein Problem ist, wenn die Heizung mehrere Tage nicht heizen kann. Spätestens, wenn bemerkt wird, dass die Heizung nicht mehr richtig heizt, Geräusche verursacht oder nicht mehr effiziente arbeitet, sollte ein Wartungstermin ausgemacht werden.

Tipp

  • Lassen Sie die Heizung warten, bevor der jährliche Termin des Schornsteinfegers ansteht. Dadurch erreicht Ihre Heizung bei der Abgasmessung bessere Werte. Weichen die Abgaswerte ab, muss der Schornsteinfeger nach den Wartungsmaßnahmen kostenpflichtig wiederkommen.

Instandhaltung der Heizungsanlage

Die Inspektion, Wartung und Instandsetzung einer Heizungsanlage beschreiben verschiedene Maßnahmen der Instandhaltung. Allgemein wird die Instandhaltung der Heizung in Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen unterteilt.

Die Erhaltungsmaßnahmen:

Inspektion: Kontrolle des Ist-Zustandes der Anlage durch einen Fachbetrieb.

Wartung: Wurden bei der Inspektion kleinere Mängel festgestellt, werden diese bei der Wartung behoben. Der Soll-Zustand wird gesichert.

Wiederherstellungsmaßnahmen:

Instandsetzung: Werden größere Schäden bei Inspektion und Wartung festgestellt, muss die Anlage Reparaturen oder Erneuerungen unterzogen werden. Dadurch wird der Soll-Zustand der Heizung wiederhergestellt.

Modernisierung: Ist die Lebensdauer der Anlage überschritten und der Soll-Zustand nicht mehr erreichbar oder die Heizleistung ist nicht mehr effiziente genug, kann es sinnvoll sein, die Heizung zu modernisieren

Heizungswartung: Was wird gemacht?

Während der Heizungswartung wird eine Reinigung der Heizung durchgeführt.

Welche Wartungsarbeiten an der Heizung durchgeführt werden müssen, hängt vor allem von der Art des Heizsystems ab. Denn Gasheizungen und Ölheizungen benötigen andere Wartungen als eine Wärmepumpe. Aber auch die Nutzergewohnheiten, Herstellerangaben und andere Einflüsse bestimmen die Maßnahmen der Heizungswartung.

Unabhängig vom Heizsystem werden häufig folgende Wartungsarbeiten an der Heizung durchgeführt:

  • Allgemeine Sichtprüfung
  • Reinigung der Brenner/Wärmetauscher
  • Überprüfung verschiedener Einstellungen
  • Austausch Verschleißteile
  • Weitere Optimierungsarbeiten

 

Wartung der Ölheizung

Die Ölheizung gehört immer noch zu den am häufigsten verbauten Heizungsanlagen in Deutschland. Sind jedoch die Einstellungen am Heizkessel falsch, oder hat sich Ruß auf dem Wärmetauscher oder Brenner festgesetzt, kann es zu einer Verschlechterung des Wirkungsgrads kommen. Um dies zu verhindern, wird bei der Wartung der Ölheizung eine Reinigung der Brennkammer vorgenommen. Dadurch können bereits bis zu drei Prozent Energie gespart werden. 

Die Abgasmessung der Ölheizung wird jährlich vom Schornsteinfeger durchgeführt.

Maßnahmen bei der Wartung der Ölheizung:

  • Kontrolle aller Bestandteile wie Brenner, Kessel, Dämmung etc.
  • Austausch des Ölfilters
  • Reinigung der Brennkammer
  • Austausch und Reparatur der Verschleißteile 
  • Überprüfung und Einstellung von Druck, Temperatur und Sicherheitstechnik
  • Nachfüllung des Heizwassers und Entlüftung der Heizkörper

 

Wartung der Gasheizung

Neben der Ölheizung gehört auch die Gasheizung zu den beliebtesten Heizsystemen. Die Wartung der Gasheizung ist jedoch mit einem geringeren Aufwand verbunden als bei ölbetriebenen Heizungen. Heizungsmonteure lesen den Heizungsregler aus, um zu überprüfen, ob die Einstellungen richtig sind oder ob Defekte vorliegen. Auch hier erfolgt bei Ablagerungen eine Reinigung des Wärmetauschers. Außerdem sollte der Heizungsmonteur bei der Heizungswartung die Flammen und Elektroden überprüfen und gegebenenfalls die Elektroden austauschen.

Maßnahmen bei der Wartung der Gasheizung:

  • Kontrolle der Dichte und Sicherheit
  • Brennwert-, Temperatur- und Abgasmessung
  • Reinigung der Heizungsanlage
  • Überprüfung der Ventile
  • Verbrennungsluft-Zufuhr und Abgasführung

 

Wartung der Wärmepumpe

Im Gegensatz zu Öl- und Gasheizungen ist der Wartungsaufwand der Wärmepumpe recht gering. Dennoch verfügen auch hier verbaute Verschleißteile und Filter nur über eine begrenzte Lebensdauer. Bei Abnutzung müssen diese bei der Heizungswartung erneuert werden. Je nach Art der Wärmepumpe müssen verschiedene Wartungsarbeiten durchgeführt werden. Bei allen Arten müssen bei der Inspektion der Kältemittelkreislauf und die elektrische Installation auf Funktion geprüft werden.

Maßnahmen bei der Wartung der Wärmepumpe:

  • Sichtprüfung der Heizungsanlage
  • Überprüfung der Dichtheit und des Kältemittelkreislaufs
  • Kontrolle der Hydraulikkomponenten
  • Reinigung und Austausch der Filter
  • Prüfung des Systemdrucks und der Sicherheitsventile
  • Kontrolle der Einstellungen und Auslesen von Fehlern

Die Kosten der Heizungswartung

Welche Kosten für eine Heizungswartung anfallen, ist von Heizsystem zu Heizsystem unterschiedlich. Auch die Heizungsmonteure und Fachbetriebe legen die Wartungskosten für Heizungen selbst fest. Durchschnittlich zahlen Eigentümer eines Einfamilienhaus etwa 150 Euro für die jährliche Heizungswartung.

Die Kosten für eine Heizungswartung hängen von folgenden Faktoren ab:

  • Typ der Heizungsanlage
  • Region
  • Ausmaß der Wartung (müssen Verschleißteile ausgetauscht werden)
  • Verfügung über einen Wartungsvertrag für Heizungen

 

Durchschnittliche Kosten für eine Heizungswartung im Einfamilienhaus

Heizungsanlage

Kosten

Gasheizung

90 bis 150 Euro

Ölheizung

150 bis 200 Euro

Pelletheizung

150 bis 280 Euro

Wärmepumpe

50 bis 150 Euro

Eine Frau überprüft die Kosten der Heizungswartung.

Wer übernimmt die Kosten: Mieter oder Vermieter?

Vermieter sind rechtlich dazu verpflichtet, in den Wohnungen der Mieter für eine angemessene Raumtemperatur zu sorgen. Die Heizung ist ein Bestandteil der Mietsache und damit der Vermieter als Besitzer auch für die volle Funktionsfähigkeit der Anlage zuständig. Daher ist auch der Vermieter für die Heizungswartung verantwortlich und trägt die Kosten. Da für die Mieter die Möglichkeit zum Heizen bestehen muss, darf der Vermieter auch nicht während der Heizperiode die Heizung für Wartungen abstellen lassen.

Allerdings gehören die Wartungskosten für Heizungen zu den umlagefähigen Nebenkosten. Wird ein entsprechender Absatz im Mietvertrag festgehalten, kann der Vermieter den Aufwand über die Betriebskosten voll auf den Mieter umlegen. Sind bei der Heizungswartung Reparaturen oder ein Austausch nötig, muss der Vermieter die Kosten selbst tragen. Vermieter sind ebenfalls nicht dazu befugt, vom Mieter den Abschluss eines Wartungsvertrags für die Heizung zu verlangen.

Mieter können sich einen Teil der Kosten für Heizungswartungen zurückholen, indem sie die Wartung von der Steuer absetzen. Für den Posten Heizungswartung in der Nebenkostenabrechnung dürfen Mieter Rechnungen bis zu 6.000 Euro einreichen.

Ist ein Wartungsvertrag für Heizungen sinnvoll?

Ein Wartungsvertrag für Heizungen ist ein Abkommen zwischen dem Heizungsbesitzer und einem professionellen Fachbetrieb. Durch den Vertrag werden bestimmte Leistungen, Kosten und Zeiträume für eine regelmäßige Heizungswartung festgelegt. Wie hoch die Kosten für den Wartungsvertrag sind, wird vertraglich festgehalten und variiert je nach Betrieb und Leistungen. Die Kosten für die Wartung innerhalb des Vertrags bleiben dabei immer konstant, unabhängig von den anfälligen Wartungsmaßnahmen. Dadurch können Kosten sogar gespart werden, denn eine größere Reparatur kann sehr teuer werden. Durch den Wartungsvertrag zahlen die Heizungsbesitzer trotzdem nur die jährliche Gebühr.

Die Fachbetriebe übernehmen bei jeder Wartung Basisaufgaben wie Sichtprüfungen, die Reinigung der Brenner und Wärmetauscher bis hin zum Austausch von Verschleißteilen. Alle Leistungen, die übernommen werden sollen, werden bei Vertragsabschluss festgelegt. 

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Wartung der Heizungsanlage regelmäßig durchgeführt wird, ohne dass sich der Besitzer darum kümmern muss. Die Termine werden von dem jeweiligen Betrieb vorgeschlagen, so kann die Wartung auch nicht vergessen werden. Als Eigenheimbesitzer oder Vermieter ist der Abschluss eines Wartungsvertrags für Heizungen also durchaus sinnvoll.

Fazit: Einsparungen durch Heizungswartung

Auch wenn die Heizungswartung Kosten verursacht, ist sie unverzichtbar. Heizungswartungen sollten durch professionelle Fachbetriebe durchgeführt werden, denn diese können Mängel direkt erkennen und beheben. Durch bestimmte Wartungsmaßnahmen und Reinigungen wird die Leistung der Heizung wieder verbessert, wodurch hohe Heizkosten verhindert werden können. Durch das Warten der Heizung können also Kosten eingespart werden, dadurch werden die Wartungskosten ausgeglichen. Die Wartung bietet auch Sicherheit für die Bewohner und verlängert die Lebensdauer der Heizung. Bei regelmäßigen Inspektionen können durch einen Wartungsvertrag sogar noch weitere Kosten gespart werden.