Stromfresser im Haushalt finden

So können Sie versteckte Stromfresser finden und Kosten sparen

Elektrogeräte sind vor allem in den letzten Jahren in unserem Haushalt zum Basisbestand geworden. Die Geräte unterstützen uns beim Kochen, Waschen oder Saubermachen. Doch ohne Strom funktioniert nichts davon – das hat jedoch seinen Preis. Denn nicht jedes Elektrogerät verbraucht so viel wie das andere, sodass es unter den Geräten regelrechte Stromfresser gibt. Stromfresser verursachen besonders hohe Stromkosten. Das ist besonders dann der Fall, wenn es ein altes Gerät ist, das viel Energie verbraucht, ein Elektrogerät mit geringer Energieeffizienz oder ein häufig verwendetes Gerät. Leider gibt es meist nicht nur einen Stromfresser im Haushalt. Welche zehn Geräte den größten Stromverbrauch haben, welche Stromkosten sie verursachen, wie Sie Stromfresser im Haushalt finden und warum der Standby-Modus nicht beim Stromsparen hilft, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Was sind die größten Stromfresser im Haushalt?

Die größten Stromfresser finden Sie in Elektrogeräten des täglichen Bedarfs. Dazu gehören alte Heizungspumpen und somit auch die Heizung, elektrische Herde, Gefrier- und Kühlschränke, die Beleuchtung, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Fernseher und alles fürs Home Office.

Es ist sinnvoll, Stromfresser zu finden, weil sie den größten Teil unserer Stromrechnung ausmachen. Wenn Sie also wissen, welche Geräte zu den Stromfressern gehören und wie viel Energie sie verbrauchen, können Sie einiges für das Strom sparen tun und dabei die Umwelt und Ihren Geldbeutel schonen.

Das sind die zehn größten Stromfresser in Ihrem Haushalt:
  • 1. Alte Heizungspumpe

    Alte Heizungspumpen haben einen stolzen Stromverbrauch von 600 bis 800 kWh pro Jahr. Um also versteckte Stromfresser zu finden, fangen Sie bei der Heizungspumpe an. Orientieren Sie sich für den Tausch einer Heizungspumpe deshalb als Richtwert an einem Alter von 10 Jahren. Haben Sie Ihre alte Heizungspumpe gegen eine neue ersetzt, verbraucht diese etwa 80 Prozent weniger Strom. Denn diese regulieren automatisch ihre Leistung nach Bedarf und können sich im Sommer komplett abschalten.

     

  • 2. Elektrischer Herd

    Andere versteckte Stromfresser finden Sie vor allem in der Küche. Elektroherde verbrauchen im Jahr ungefähr 445 Kilowattstunden an Energie bei täglicher Nutzung. Um Ihren Energieverbrauch zu senken, sollten Sie daher Töpfe und Pfannen nutzen, die der Herdplattengröße entsprechen. Weitere Tricks zum Stromsparen sind das Kochen mit geschlossenem Topf, die Nutzung der Nachwärme und das Erhitzen des Wassers mit einem Wasserkocher.

     

  • 3. Gefrierschrank

    Obwohl moderne Gefrierschränke energiesparend arbeiten, verbrauchen sie dennoch 415 kWh Strom im Jahr. Diese Stromfresser finden Sie beinahe in jedem Haushalt. Gefrierschränke gehören zu den größten Stromfressern, da sie ununterbrochen laufen. Deshalb ist es wichtig, die Tür dieses Haushaltsgeräts möglichst kurz zu öffnen, da die warme Luft wieder gekühlt werden muss.

     

  • 4. Kühlschrank

    Auf Platz 4 der Top 10 Stromfresser finden Sie den Kühlschrank. Dieser hat einen Energieverbrauch von 330 Kilowattstunden im Jahr und gehört zu den größten Stromfressern des Haushalts. Genauso wie der Gefrierschrank ist auch der Kühlschrank in Dauerbetrieb, was den hohen Verbrauch bewirkt. Aber auch mit dem Kühlschrank funktioniert das Stromsparen. Dafür sollten Sie vermeiden, den Kühlschrank an einem warmen Ort zu platzieren. Denn direkt neben dem Herd oder bei direkter Sonneneinstrahlung kann Ihr Kühlschrank mehr Strom verbrauchen.

     

  • 5. Beleuchtung
    Einen genauso großen Stromfresser im Haus finden Sie neben dem Kühlschrank in der Beleuchtung. Denn diese hat im Jahr einen Stromverbrauch von 330 kWh. Um auf langfristige Sicht Strom zu sparen, können Sie herkömmliche Glühlampen gegen Energiesparlampen oder noch sparsamere LED-Lampen eintauschen und so mindestens ein Fünftel der Stromkosten sparen.

  • 6. Wäschetrockner

    Weitere Stromfresser, die Sie im Haushalt finden, sind Wäschetrockner. Diese landen mit ihrem Energieverbrauch von 325 Kilowattstunden dicht hinter der Beleuchtung und dem Kühlschrank auf Platz 6. Um den Stromverbrauch Ihres Wäschetrockners zu reduzieren, sollten Sie die Wäsche möglichst nach Programmende aus dem Trockner holen, da viele Maschinen nach dem Ende des Trocknens die Wäsche gegen das Verknittern weiterdrehen und so weiter Strom verbrauchen.

     

  • 7. Geschirrspüler
    Geschirrspüler gehören mit jährlich 245 kWh zu den größten Stromfressern. Denn diese sind beinahe in jedem Haushalt zu finden. Dennoch ist es mit dem Geschirrspüler um bis zu 30 Prozent sparsamer als mit der Hand zu spülen. Um möglichst viel Strom zu sparen, sollte die Spülmaschine immer voll und ohne vorgespültes Geschirr beladen werden.

  • 8. Waschmaschine

    Stromfresser im Haushalt können Sie auch beim Waschen aufspüren. Hierzu gehört die Waschmaschine, die bei einem Haushalt von drei Personen etwa 220 Kilowattstunden pro Jahr verbraucht. Stromsparen geht auch hier. Einige Waschmittel und Fleckenentferner können auch bei niedrigen Temperaturen oder Kaltwäschen hartnäckige Flecken lösen. Schon bei Waschgängen von 30 bis 40 Grad können Sie den Energieverbrauch senken. Denn bei solchen niedrigen Temperaturen benötigt die Waschmaschine weniger Strom, um das Wasser zu erhitzen. Hat Ihre Waschmaschine einen Eco-Modus, sparen Sie nicht nur Strom, sondern auch Wasser.

     

  • 9. Fernseher und Co.

    Im Wohnzimmer können Sie weitere Stromfresser in Ihrem Haushalt aufspüren. Der Fernseher liegt im Durchschnitt bei 190 kWh Energieverbrauch pro Jahr. Neue Geräte haben einen verbesserten Standby-Modus, der den Stromverbrauch reduziert. Andere Geräte wie beispielsweise Festplattenrekorder verbrauchen jedoch im Standby-Modus genauso viel Strom wie Fernseher früher. Hier hilft nur, den Stecker aus der Steckdose zu ziehen, wenn Sie das Gerät nicht nutzen.

     

  • 10. Home Office
    Bedingt durch die Corona-Pandemie mussten viele Menschen von Zuhause aus arbeiten. Kein Wunder, dass auch im Home Office Stromfresser zu finden sind. Der WLAN-Router ist so gut wie in jedem Haushalt durchgängig eingeschaltet. Sein Stromverbrauch liegt bei etwa 135 Kilowattstunden im Jahr. Auch andere Geräte wie PC, Drucker und weiteres Zubehör haben einen hohen Energieverbrauch, weil diese meist eingeschaltet bleiben und auch im Standby-Modus Strom verbrauchen. Um Ihren Energieverbrauch zu senken und viele verschiedene Stromfresser zu vermeiden, sollten Sie möglichst All-in-one-Geräte nutzen, die Drucken und Kopieren vereinen.

Welche Stromkosten verursachen die größten Stromfresser?

Bei einem Preis von 35 Cent/kWh fallen im Jahr folgende Stromkosten an:

  • Alte Heizungspumpe bis zu 230 Euro
  • Elektroherd rund 115 Euro
  • Gefrierschrank ca. 145 Euro
  • Kühlschrank sowie Beleuchtung je 115 Euro
  • Wäschetrockner rund 112 Euro
  • Geschirrspüler etwa 85 Euro
  • Waschmaschine rund 70 Euro
  • Fernseher 70 Euro
  • Home Office etwa 40 Euro


  • Ist der Stromverbrauch Ihres Haushalts sehr hoch und Sie befürchten eine hohe Nachzahlung, können Sie als Kunde von energis den Abschlags-Airbag nutzen. Strom- und Gasabrechnungen können Sie ganz unkompliziert dauerhaft reduzieren, auch wenn sich in Ihrem Haushalt einige Stromfresser finden. Mit einer Erhöhung der Abschläge können Sie die Stromkosten auf mehrere Monate aufteilen und müssen so nicht eine viel zu hohe Rechnung auf einmal begleichen.

Wie kann man Stromfresser im Haushalt finden?

Das kennt wahrscheinlich jeder: zum Ende des Jahres flattert die Stromabrechnung mit einer Stromnachzahlung ins Haus und Sie fragen sich, welche Stromfresser der Grund sind und wo sie zu finden sind.

Mit einem Strommessgerät können Sie Stromfresser im Haushalt aufspüren. Dieses bekommen Sie im Baumarkt oder in Ihrer Verbraucherzentrale. Das Strommessgerät funktioniert wie ein Verlängerungskabel und wird sowohl an das jeweilige Gerät als auch in eine Steckdose gesteckt.

Bevor Sie damit beginnen, Stromfresser zu suchen, empfehlen wir Ihnen, eine Messtabelle mit Angabe der Geräte, der Dauer der Messung und des abgelesenen Stromverbrauchs anzulegen. Das Strommessgerät setzen Sie während der Nutzung eines Haushaltgeräts ein. Die Messdauer variiert dementsprechend. Geräte, die eine kurze Nutzungsdauer haben, können während einer Nutzung bemessen werden. Dazu gehört beispielsweise der Föhn oder Lockenstab. Andere Geräte wie der Kühlschrank oder Fernseher im Standby-Modus sollten für 24 Stunden an das Strommessgerät angeschlossen werden. Auch Haushaltsgeräte, die unterschiedliche Programme durchlaufen, sollten für die Länge des Programms bemessen werden. Solche Geräte können Spül- und Waschmaschinen, aber auch Wäschetrockner sein. Bei Ladekabeln, die ungenutzt in der Steckdose stecken, kann der Energieverbrauch gemessen werden.

In Ihrer vorbereiteten Tabelle können Sie so die Stromfresser finden, die in Ihrem Haushalt die meisten Stromkosten verursachen.

Warum der Standby-Modus ein Stromfresser ist

Eine Frau zieht die Stecker, um Stromfresser zu finden und zu vermeiden.

Dass der Standby-Modus Strom spart, ist ein Irrtum, denn mit dem Off-Knopf auf der Fernbedienung ist das Stromsparen noch nicht getan. Der Fernseher oder die Stereoanlage verbrauchen weiterhin Strom, auch wenn Sie diese Geräte im jeweiligen Moment nicht benutzen. Auch Spül- und Waschmaschinen, die nicht in Betrieb sind, verbrauchen Strom. Daher sollten alle Haushaltsgeräte vollständig ausgeschaltet werden. Damit Sie nicht jedes einzelne Gerät ausschalten müssen, können Sie automatische Zeitschaltuhren oder Steckerleisten mit einem Schalter nutzen.

Neuere Geräte sind dagegen keine solchen Stromfresser. Ihr Standby-Verbrauch ist so gering, dass sie nicht ausgeschaltet werden müssen.

So können Sie Stromfresser vermeiden

Mit diesen Tipps lassen sich Stromfresser vermeiden und Stromkosten sparen:

  1. Auf niedriger Temperatur waschen
  2. Beim Bügeln Restwärme nutzen
  3. Topf geschlossen halten oder Wasserkocher benutzen
  4. Geschirrspüler maximal füllen
  5. Kühlschrank richtig platzieren
  6. Aufladbare Akkus statt Batterien verwenden
  7. Netzschalter von der Steckdose nehmen
  8. Fernseher ausschalten
  9. Licht nicht unnötig anlassen
  10. Geräte mit grüner Effizienzklasse kaufen

Fazit: Versteckte Stromfresser finden und Strom sparen

Stromfresser im Haus finden Sie überall. Doch um sie zu vermeiden, sollten Sie bei Ihrem alltäglichen Gebrauch der unterschiedlichen Haushaltsgeräte ein paar Dinge beachten. Dass der Fernseher im Standby-Modus weiterhin Strom verbraucht, ist es sinnvoll, ihn komplett auszuschalten. Dafür eignet sich ein Verteiler mit eingebautem Ausschalter. So können Sie mehrere Geräte gleichzeitig ausschalten.

Bei der Wahl zwischen Batterie und Akku sollte Ihre Wahl auf den Akku fallen. Auf Dauer ist dieser günstiger. Allerdings ist es noch besser, Geräte mit Netzteilen zu betreiben.

Weitere vermeidbare Stromfresser finden Sie während des Waschens. Moderne Waschmittel und Waschmaschinen können auch bei niedrigen Temperaturen hygienisch saubere Wäsche hinterlassen. Diese muss auch nicht immer gebügelt werden. Eine Jeans muss z.B. im Gegensatz zur Bluse nicht unbedingt gebügelt werden.

Auch beim Kochen gibt es Tricks. Erhitzen Sie den Topf stets mit einem Deckel auf der richtigen Platte. Hier gilt: Restwärme ist für die Endzubereitung oft ausreichend. Zum Aufkochen können Sie einen Wasserkocher benutzen – das spart ebenfalls Strom. Bei Geschirrspülern sollten Sie neben der maximalen Füllmenge ECO-Programme benutzen. Das gilt auch bei Waschmaschinen.

Kühlschränke hingegen verbrauchen ständig Strom. Um den Energieverbrauch nicht nach oben zu treiben, sollten warme Essensreste zunächst abkühlen, bevor Sie sie in den Kühlschrank stellen. Häufiges und langes Öffnen sollten ebenfalls vermieden werden.

Beim Kauf eines neuen Geräts können Sie Stromfresser leicht aufspüren. Diese erkennen Sie an ihrem Energielabel, das in unterschiedliche Energieklassen von A bis G unterteilt ist. Haushaltsgeräte mit der Klasse A haben den geringsten Energieverbrauch, während G einen hohen Stromverbrauch aufweist. Zwar sind Geräte mit der Energieklasse A oftmals teurer als die mit Klasse G, doch sie sparen Ihnen langfristig Einiges an Stromkosten.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Stromfresser finden
  • Wer kann Stromfresser überprüfen?

    Stromfresser im Haus zu finden ist nicht kompliziert. Sowohl Mieter als auch Eigentümer können einen Gebäude-Check machen. Energieberater besuchen dabei den Haushalt und prüfen Strom-, Heizenergie- und Warmwasserverbrauch. Dies ist Dank Förderung durch das BMWK für Mieter kostenlos. Auch für Eigentümer ist die Energieberatung schon für 30 Euro möglich.

  • Wie finde ich heraus, warum mein Stromverbrauch so hoch ist?

    Um Stromfresser im Haushalt zu finden, haben Sie zwei Möglichkeiten. Ohne Strommessgerät, ist es am einfachsten, alle Sicherungen herauszunehmen und Ihren Zähler zu kontrollieren. Läuft dieser weiter, ist er wahrscheinlich defekt. Steht er still, ist die andere Möglichkeit, mit einem Strommessgerät den Energieverbrauch aller Haushaltsgeräte zu prüfen.

  • Welcher Stromverbrauch am Tag ist normal?

    Durchschnittlich verbraucht ein 1-Personen-Haushalt pro Tag 3,6 kWh. Durch Warmwasseraufbereitung über Strom kommen weitere 1,4 kWh hinzu. Ein 2-Personen-Haushalt hat einen täglichen Verbrauch von insgesamt 5,5 kWh. Sollten Sie einen viel höheren Energieverbrauch in Ihrem Haushalt feststellen, gilt es, den verantwortlichen Stromfresser zu suchen.

    Wenn Sie dabei Hilfe brauchen oder Fragen zu Ihrem Stromverbrauch haben, kontaktieren Sie uns gern.

Diese Ratgeber zum Thema Strom und Energie könnten Sie interessieren

Stromnachzahlung

Energie sparen im Haushalt

Stromzähler selbst ablesen

Stromnachzahlung

  • Die Jahresabrechnung für Strom rückt immer näher. Nur die wenigsten Personen fiebern der Rechnung bei den aktuellen Stromkosten wohl entgegen.

Energie sparen im Haushalt

  • Energiesparen ist heutzutage in aller Munde. Das Reduzieren des ökologischen Fußabdrucks ist wichtig für den globalen Klimaschutz.

Stromzähler selbst ablesen

  • Immer wenn der Brief des Stromanbieters ins Haus flattert, stellt man sich die gleichen Fragen: „Wo war der Stromzähler nochmal?“ und „Wie liest man den noch gleich ab?“