Im europäischen Vergleich des Glasfaserausbaus zeigt sich schnell, dass in Deutschland Glasfaser in den vergangenen Jahren kaum ausgebaut wurde und folglich Deutschland eines der Schlusslichter in Sachen Glasfasernetz ist. Dabei handelt es sich bei der Glasfaser-Technologie um die Zukunft der Breitbandverbindung. Sie sind einer der Millionen von Menschen, die langsames Internet satthaben und wollen nun mehr über die Glasfaser-Technologie lernen, welche verschiedenen Anschlusstechniken es gibt, wie diese sich unterscheiden und wie es tatsächlich um den Breitbandausbau in Deutschland steht? Dann lesen Sie jetzt unseren Ratgeber und erfahren Sie alles zum Thema Glasfaser in Deutschland.
Die Begriffe Glasfaser, Breitband, DSL und VDSL werden im Sprachgebrauch fälschlicherweise häufig synonym verwendet. Bei Breitband handelt es sich lediglich um einen Überbegriff für schnelle Internetzugänge zu denen DSL, VDSL und die Glasfaser-Technologie zählen. Alle drei weisen eine Datenübertragungsrate von mehr als zwei Mbit/s auf. Der DSL Ausbaustatus ist am weitesten vorangeschritten, dadurch dass DSL die älteste der Technologien ist. Entsprechend handelt es sich hierbei aber auch um die langsamste der drei Technologien und wird in dieser Form als nicht mehr zukunftsfähig betrachtet. Durch die verbesserte Variante VDSL, die zum Teil auf die Kabel der DSL Leitung zurückgreift, kann der DSL Netzausbau dennoch weitergeführt werden. Die Glasfaser-Technologie verfügt über die schnellste Datenübertragungsrate, jedoch ist der Ausbau von Glasfaser in Deutschland noch stark begrenzt. Doch wo steht der Glasfaser, Breitband, DSL und VDSL Ausbaustatus in Deutschland genau?
Breitband bezeichnet einen Internetzugang mit verhältnismäßig hoher Datenübertragungsrate von einem Vielfachen älterer Zugangstechnologien wie ISDN-Anschlüssen. Laut dem deutschen statistischen Bundesamt spricht man von einer Breitbandversorgung, wenn die Datenübertragungsrate über 2 Mbit/s liegt. Geht man von diesem Kennwert aus, ist der Breitbandausbau in Deutschland sehr weit fortgeschritten mit einer Breitbandverfügbarkeit von 99,9 Prozent. Jedoch ist dieser Wert nicht mehr zeitgemäß, sodass der Bund in der letzten Legislaturperiode 3,5 Milliarden Euro für den Breitbandausbau in Deutschland bereitstellte. Damit sollte jeder Haushalt mit einer Breitbandverbindung von mindestens 50 Mbit/s versorgt werden. Die tatsächliche Breitbandverfügbarkeit mit dieser Kennziffer beträgt allerdings nur 82,9 Prozent in ganz Deutschland.
Fälschlicherweise werden die Begriffe Breitband und Glasfaser oft gleichgesetzt. Glasfaser ist aber nur eine spezielle Technologie, die besonders schnelle Breitbandverbindungen ermöglicht. Glaserfaser in Deutschland ist allerdings wie bereits erwähnt noch nicht sehr weit verbreitet. Weitere Möglichkeiten, die für den Breitbandausbau verwendet werden, sind das Kabelfernsehnetz, DSL und VDSL.
Glasfaserkabel bestehen aus Fasern aus geschmolzenem Glas, das zu dünnen Fäden gezogen wird. Anders als bei Kupferleitungen, bei denen Daten über elektrische Impulse laufen, können mit der Glasfaser-Technologie die Daten über optische Signale übertragen werden. So werden höhere Übertragungsgeschwindigkeiten erreicht, die auch über längere Strecken keine Geschwindigkeits- und Qualitätsverluste aufweisen. Glasfaser in Deutschland wird meist mit Geschwindigkeiten zwischen 100 Mbit/s und 1 Gbit/s beworben. Da der Glasfaserkabel Ausbau in Deutschland jedoch nicht weit fortgeschritten ist, ist oft nicht der komplette Weg von der Vermittlungsstelle zum Kunden mit Kabeln aus Glasfaser bestückt. So reicht in Deutschland Glasfaser oft nur von der Vermittlungsstelle zum Kabelverzweiger am Straßenrand oder zum Gebäude, in dem der Kunde lebt. Zur Überbrückung des restlichen Weges zum Kunden werden bestehende Kupferleitungen verwendet. Deswegen stellen viele deutsche Glasfaser-Anbieter auch langsamere Glasfaseranschlüsse zur Verfügung. Wie es um die Verfügbarkeit von Glasfasernetz in Ihrer Stadt oder Ihrem Landkreis steht, können Sie online bei lokalen Netzbetreibern prüfen.
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DSL (Digital Subscriber Line) läuft über das klassische Festnetz, wodurch der DSL Netzausbau deutlich fortgeschrittener ist als Glasfaser in Deutschland. Die DSL Netzabdeckung, mit einer Datengeschwindigkeit von über 1 Mbit/s, beträgt 97,4 Prozent in Deutschland. Der einzige Einsatz von Glasfaser bei DSL ist die Anbindung der Vermittlungsstelle. Der Datentransfer von Vermittlungsstelle bis zum Haushalt erfolgt über Kupferleitungen. Folglich ist die Leistung von DSL deutlich schlechter als Glasfaser. Die maximale Bandbreite von DSL liegt bei 16 Mbit/s. Die letztendlich beim Kunden ankommende Bandbreitenstärke hängt von der Entfernung zur Vermittlungsstelle ab und kann in manchen Fällen unter 2 Mbit/s fallen.
Bei VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line) ist die maximale Bandbreite mit 50 Mbit/s deutlich höher als beim normalen DSL Anschluss. Bei VDSL kommt mehr Glasfaser zum Einsatz. Hier enden die Glasfaserleitungen erst in den Kabelverzweigern am Straßenrand, die als graue Kästen aus dem Straßenbild nicht wegzudenken sind. Der VDSL Netzausbau ist mit 87,3 Prozent Verfügbarkeit in Deutschland ebenfalls deutlich weiter als der Ausbau von Glasfaser in Deutschland.
Eine Verbesserung der VDSL Leitung ist möglich durch die Vectoring-Technologie. Diese verringert Störsignale und ermöglicht so eine Bandbreitenleistung von bis zu 100 Mbit/s. Mit Supervectoring können Störsignale sogar so stark reduziert werden, dass eine Datenübertragungsrate von bis zu 300 Mbit/s erreicht werden kann. Supervectoring ist jedoch lediglich über eine Distanz von 300 Metern realisierbar. Entsprechend klein ist der Ausbau von VDSL mit Supervectoring. In nur 1,6 Prozent von Deutschland ist ein solcher Anschluss verfügbar. Dahingegen ist der VDSL Vectoring Ausbau mit 65,8 Prozent schon deutlich verbreiteter.
Welche Art von DSL oder VDSL es in Ihrer Umgebung schon gibt, können Sie mit einer Verfügbarkeitsprüfung herausfinden. Wenn Sie mehr über die Geschwindigkeit von DSL lernen möchten, erfahren Sie alles dazu in unserem Ratgeber zum Thema DSL Speed.
Beim Glasfaser Netzausbau unterscheidet man zwischen drei Glasfaseranschlüssen: FTTC, FTTB und FTTH.
Beim FTTC-Anschluss handelt es sich um eine Hybridlösung, bei der die Leitungen aus Glasfaser bis zum Kabelverzweiger am Straßenrand reichen.
Der FTTB-Anschluss ist ein reiner Glasfaseranschluss. Die Glasfaserleitungen reichen bis in das Gebäude.
Beim FTTH-Anschluss handelt es sich ebenfalls um einen reinen Glasfaseranschluss, bei dem die Leitungen bis in den Haushalt reichen.
Vergleicht man den Glasfaserausbau Deutschlands mit dem Glasfaserausbau Europas wird schnell klar, dass die Glasfaser Internet Verfügbarkeit in Deutschland hinter dem europäischen Durchschnitt liegt. In nur 8,5 Prozent Deutschlands ist die Verfügbarkeit eines reinen Glasfaseranschlusses gegeben. Der europäische Durchschnitt liegt bei 46,4 Prozent. Länder wie Spanien, Schweden, Portugal, Lettland und Litauen haben alle eine Glasfaser Internet Verfügbarkeit von über 95 Prozent.
Die Anzahl der Kunden die tatsächlich einen Glasfaseranschluss gebucht haben, liegt in Deutschland nur bei 2,3 Prozent. Davon laufen 66 Prozent über FTTB und 33 Prozent über FTTH. Hier liegt der EU-Durchschnitt bei 13,9 Prozent, wovon 80 Prozent über FTTH angeschlossen sind. (Quelle: https://de.statista.com/infografik/3553/anteil-von-glasfaseranschluessen-in-ausgewaehlten-laendern/)
Glasfaser in Deutschland befindet sich also noch in den Kinderschuhen und der Glasfaserausbau geht auch nur stockend voran. Die deutsche Telekom setzt viel auf den Ausbau ihres VDSL Netzes, um bestehende Kupferleitungen weiter nutzen zu können und Kosten zu sparen. In einigen Städten und Landkreisen ist der Glasfaser Netzausbau innerhalb der nächsten Jahre aber auch geplant. Einige regionale Anbieter bauen ebenfalls Glasfaserleitungen aus, um an ländlicheren Wohnorten Glasfaser zur Verfügung zu stellen.
FTTC steht als Abkürzung für Fibre-to-the-Curb (deutsch: Faser bis zum Bordstein) und bezeichnet die Glasfaserverlegung bis zum Kabelverzweiger auf dem Bordstein. Bis zum Haushalt des Kunden werden Kupferleitungen zur Datenübertragung verwendet. Diese Variante wird beim VDSL-Netz genutzt und stellt mit max. 300 Mbit/s, mit Hilfe von Supervectoring, die langsamste Glasfaser-Anschlusstechnik dar. Der FTTC Ausbau soll bis 2020 in Deutschland abgeschlossen werden und ist mit 87,3 Prozent die am meisten verfügbare Glasfasertechnik in Deutschland.
FTTB ist die Kurzform für Fibre-to-the-Building (deutsch: Faser bis zum Gebäude) und beschreibt die Glasfaserverlegung bis zum Gebäude in dem der Kunde seinen Anschluss hat. Meistens endet die Glasfaserleitung im Keller und von dort aus wird die bestehende Kupferleitung bis in die einzelnen Haushalte benutzt. FTTB und FTTH werden auch als reine Glasfaseranschlüsse bezeichnet und werden meist mit Geschwindigkeiten bis zu 1 Gbit/s beworben. Technisch sind sie aber auch in der Lage höhere Datenübertragungsraten über 1 Gbit/s zu gewährleisten. Der Ausbau von reiner Glasfaser in Deutschland ist noch nicht weit verbreitet und nur in 8,5 Prozent Deutschlands verfügbar. Zurzeit geht der FTTB Ausbau noch langsam voran, aber ab 2020 soll der Ausbau großflächig ablaufen.
FTTH, die Kurzform für Fibre-to-the-Home (Faser bis nach Hause), betitelt die Glasfaserverlegung bis zum Teilnehmeranschluss im Haushalt des Kunden. Bei Einfamilienhäusern gibt es in der Regel keinen Unterschied zwischen Glasfaser FTTH und FTTB. Wie zuvor schon beschrieben handelt es sich bei FTTB und FTTH Glasfaser um reine Glasfaseranschlüsse, die technisch in der Lage zu Geschwindigkeiten jenseits von 1 Gbit/s sind. Die FTTH Verfügbarkeit ist durch die noch geringe Verbreitung von Glasfaser in Deutschland auch stark begrenzt. Die reinen Glasfaseranschlüsse FTTB und FTTH sind in Deutschland nur zu 8,5 Prozent verfügbar. Großflächiger FTTB und FTTH Ausbau ist ab 2020 geplant und die Anschlusstechnik soll nach Kundenwunsch erfüllt werden.
Das Glasfasernetz ist die zukunftsfähige Lösung für schnelles Internet. Mit dem Glasfasernetz besteht die Möglichkeit, Breitbandgeschwindigkeiten von einem Gigabit und mehr zu erreichen und damit ältere Technologien wie DSL und VDSL in den Schatten zu stellen. Entsprechend wichtig ist der Ausbau von Glasfaser, der in Deutschland innerhalb der letzten Jahre nur sehr langsam von den Netzbetreibern vorangetrieben wurde. Ab 2020 ist der großflächige Glasfaserausbau jedoch geplant. Vergleicht man die Verfügbarkeit von Glasfasernetz mit anderen europäischen Ländern ist Deutschland weit abgeschlagen mit nur 8,5 Prozent Verfügbarkeit von FTTB und FTTH Glasfaser-Leitungen.
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