Sockelleistenheizung – Heizkörper mit Strahlungswärme  

Funktion, Kosten sowie Vor- und Nachteile einer Sockelleistenheizung

Heutzutage können Hausbesitzer zwischen unzähligen Heizkörper-Typen wählen, um ihr Eigenheim mit Wärme zu versorgen. Während neben Heizkörpern in vielen Wohnungen oft bereits Fußbodenheizungen und Wandheizungen verbaut werden, sind Sockelleistenheizungen bisher in Deutschland weniger verbreitet. Dieses Heizsystem ist jedoch eine gute Alternative zu den herkömmlichen Heizkörpern oder den Flächenheizungen und gilt als energie- und platzsparend. Die Heizleisten der Sockelheizung geben die Wärme nicht über die Luft ab, sondern nutzen wie die Flächenheizungen die Strahlungswärme und sorgen daher für eine angenehme Raumtemperatur.

Wie eine Sockelleistenheizung genau funktioniert und welche Vor- und Nachteile sie aufweist, erklären wir in diesem Ratgeber.

In unserem Ratgeber erklären wir, wie eine Fußbodenheizung funktioniert und aufgebaut ist, welche Vor- und Nachteile diese Heizung bietet und mit welchen Kosten zu rechnen ist.

Wie funktioniert eine Sockelleistenheizung?


  • Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizkörpern befinden sich die Heizflächen einer Sockelleistenheizung, auch Fußleistenheizung genannt, in den Sockeln der Wände in einem Raum. Die Heizleisten geben ihre Wärme nicht wie gewöhnlich über die Luft, sondern durch Strahlungswärme ab.

Genau wie Flächenheizungen, z. B. Fußbodenheizungen oder Wand- und Deckenheizungen, nutzt die Sockelleistenheizung Strahlungswärme zum Heizen. Von der Wärmequelle, also den Heizleisten, gehen elektromagnetische Wellen aus, welche Objekte in schnellere Schwingungen versetzen und so erwärmen. Die erwärmten Objekte geben dann die Wärme an die Raumluft ab. Da die Heizleisten direkt an die Wand montiert sind, wird die Wärme vor allem von den Wänden aufgenommen. Diese Wärme verbreitet eine besondere Behaglichkeit, da sie mit den Strahlen der Sonne zu vergleichen ist.

Durch diese Art zu Heizen bietet die Sockelleistenheizung auch gesundheitliche Vorteile. Denn durch den hohen Anteil der Strahlungswärme ist die Konvektion der Heizung sehr gering. Das bedeutet, weniger Staub wird durch die Luft aufgewirbelt. Das ist vor allem für Asthmatiker und Allergiker ein großer Vorteil. Ein weiterer Vorteil dieser Heizung ist die geringe Vorlauftemperatur, die benötigt wird, um zu heizen. Das bedeutet, das Heizwasser muss für die wasserführende Sockelleistenheizung nicht so stark erhitzt werden, wie das bei Heizkörpern der Fall ist. Dadurch kann energiesparend geheizt werden.

Während die Funktion der Sockelheizung ähnlich der einer Flächenheizung ist, erinnert der Aufbau optisch eher an den eines Heizkörpers. Denn anders als Fußbodenheizungen oder Wandheizungen wird die Fußleistenheizung oder Sockelleistenheizung nicht in den Boden oder die Wand eingelassen, sondern an die bereits bestehende Wand montiert. Dazu wird eine Wandhalterung genutzt, an welche die Heizleisten angebracht werden. Anschließend wird die Heizung an den Strom oder das bestehende Heizsystem angeschlossen und verkleidet. Dieser einfache Aufbau und die Installation machen eine nachträgliche Montage der Sockelleistenheizung möglich – auch in einem Altbau. Die Sockelheizung kann an allen Wänden im Raum installiert werden, auch an der Außenwand und kann dadurch die Wärme gleichmäßiger im Raum verteilt als ein Heizkörper.

Welche Arten von Sockelleistenheizungen gibt es?

Grundsätzlich kann zwischen zwei verschiedenen Arten von Sockelheizungen unterschieden werden: Die wasserführende und die elektrische Sockelleistenheizung. Während die elektrische Sockelheizung Wärme mithilfe eines elektrischen Leiters erzeugt, nutzt eine wasserführende Sockelleistenheizung Heizwärme aus dem zentralen Heizsystem.

Das Icon steht für eine wassergeführte Sockelleistenheizung.

Die wasserführende Sockelleistenheizung

Eine wasserführende Sockelleistenheizung wird über ein Ventil oder ein Verteilersystem an den Wasserkreislauf im Haus angeschlossen. Ähnlich wie bei einer Fußbodenheizung verlaufen im Inneren der Sockelheizleisten Rohre, z. B. aus Kupfer, mit aufgesetzten Aluminium-Lamellen, durch die heißes Wasser gepumpt wird. Die dadurch entstehende Strahlungswärme wird über die Sockelleisten an die Wände und den Raum abgegeben.

Wasserführende Sockelleistenheizungen können bereits durch die niedrige Vorlauftemperatur Heizkosten sparen. Wird dieses System mit anderen energiesparenden Heizsystemen wie der Wärmepumpe kombiniert, können die Kosten im Betrieb weiter gesenkt werden. Durch die Kombination mit einer Wärmepumpe oder anderen Systemen, die erneuerbare Energien verwenden, kann die Sockelleistenheizung auch zum umweltfreundlichen Heizen genutzt werden.

Die wasserführende Sockelleistenheizung bietet noch einen weiteren Vorteil. Denn fließt anstelle des heißen kühles Wasser durch die Rohre, kann die Heizung auch einen kühlenden Effekt haben und auch im Sommer für eine angenehme Raumtemperatur sorgen.

Ein Strom-Icon symbolisiert eine elektrische Sockelleistenheizung.

Die elektrische Sockelleistenheizung

Die elektrische Sockelleistenheizung, auch elektrische Fußleistenheizung oder Elektro-Heizleiste genannt, wird im Gegensatz zu einer wasserführenden Sockelleistenheizung nicht an den Wasserkreislauf, sondern an das Stromnetz angeschlossen. Innerhalb der Sockelleisten sind Heizelemente mit Schutzleitern verbaut, die durch hindurchfließenden Strom elektrisch erwärmt werden. Die dadurch entstehende Strahlungswärme wird gleichermaßen an die umgebenden Wände und dann an die Raumluft abgegeben. Da die Heizleisten auch hier einheitlich an allen Wänden eines Raumes montiert werden können, kann eine größere Heizfläche genutzt werden als bei herkömmlichen Heizkörpern.

Elektrische Sockelleistenheizung können sogar einfach über die Haushaltssteckdose an den Strom angeschlossen werden. Allerdings ist das Heizen mit Strom häufig teurer, weshalb die elektrische Sockelleistenheizung eher seltener verbaut wird. Entscheiden Sie sich für das elektrische System, ist energis Ihr passender Partner. Denn durch unsere Wärmestrom-Tarife können sie zu fairen Preisen mit Strom heizen.

Vorteile und Nachteile einer Sockelleistenheizung

Ebenso wie viele andere Heizsysteme bieten auch Sockelleistenheizungen verschiedene Vor- und Nachteile. Während der kompakte Aufbau und die kostengünstige Montage als Vorteile gelten, sollten dennoch mögliche Nachteile wie die Geräuschentwicklung bei unsachgemäßer Montage vor einem Kauf beachtet werden. Die verschiedenen Vor- und Nachteile haben wir im Folgenden zusammengefasst:

 

Vorteile einer Sockelleistenheizung

Nachteile einer Sockelleistenheizung

Reduktion von Feuchtigkeit und Schimmel

Geeignete Wandbeschaffungen müssen vorhanden sein

Platzsparend und nicht sichtbar  

Geräuschentwicklung (Knackgeräusche) bei unsachgemäßer Montage

Hoher Anteil an Strahlungswärme

Die Sockelleisten dürfen nicht mit Möbel zugestellt oder hinter Vorhängen verdeckt werden

Zusätzliche Möglichkeit zur Raumklimatisierung

Eine geeignete Dämmung der Immobilie ist erforderlich

Kostengünstige und einfache Montage

 

Gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum

 

Geringe Vorlauftemperatur

 

Die Kosten einer Sockelleistenheizung

Wer sich dazu entscheidet, eine Sockelheizung zu installieren, sollte vorher den jeweiligen Heizwärmebedarf ermitteln. Doch nicht nur der Wärmebedarf spielt eine wichtige Rolle: Im Gegensatz zu anderen Heizkörpern werden die Kosten einer Sockelleistenheizung in der Regel in Metern berechnet, weshalb insbesondere die Heizleistung bei der Berechnung eine wichtige Rolle spielt. Diese ist wiederum von der Vorlauftemperatur und damit unteranderem von der zu beheizenden Raumgröße abhängig.

Die Kosten für eine Sockelleistenheizung können je nach Hersteller und Ausführung ganz unterschiedlich ausfallen. Während man bei einer wasserführenden Sockelleistenheizung mit Kosten von 100 bis 200 Euro pro Meter rechnen muss, belaufen sich die Kosten für eine Sockelleistenheizung, die elektrisch betrieben wird, auf etwa 50 bis 150 Euro pro Meter. In der Regel sind in diesen Kosten alle erforderlichen Materialien zur Montage inbegriffen.

Temperaturregelung einer Sockelleistenheizung

Eine Frau regelt die Temperatur ihrer Sockelleistenheizung mit einem Handy.

Bei der Wahl des passenden Heizsystems steht für Verbraucher vor allem ein entscheidender Aspekt im Vordergrund: Energie sparen. Insbesondere bei einer Sockelleistenheizung stellt das kein Problem dar. Denn Sockelheizungen können sehr energieeffizient eingesetzt werden und gelten als energiesparender als andere Heizsysteme. Mithilfe eines digitalen Thermostates kann man zusätzlich Heizkosten sparen. Durch den digitale Thermostat wird die Heizung automatisch gesteuert und schaltet sich sowohl beim Erreichen der gewünschten Raumtemperatur als auch beim Lüften eines Raumes selbstständig ab.

Des Weiteren können zudem Smart-Home-Varianten eingesetzt werden, um effektiv Heizkosten zu sparen. Diese erkennen automatisch, ob sich eine Person im Gebäude befindet und regeln dementsprechend die Raumtemperatur. Die Heizungen lassen sich mithilfe dieser Variante einfach und unkompliziert über das Handy, den Laptop oder den PC steuern und programmieren und verschwenden dadurch keine Energie.

Wann lohnt sich eine Sockelleistenheizung?

Eine Sockelleistenheizung lohnt sich vor allem in Räumen, in denen keine Heizkörper angebracht werden können und für Personen, die Strahlungswärme bevorzugen.

Sockelheizleisten können durch die unkomplizierte Montage und etwas handwerklichem Geschick einfach selbst verbaut werden. Denn die Montage bedarf nicht des Öffnens des Fußbodens oder einer Wand. Dadurch können Kosten bei der Installation gespart werden und ein nachträglicher Einbau ist möglich. Darum ist eine Sockelleistenheizung auch für einen Altbau sinnvoll, bei dem ein besonderer Fußboden oder Stuck erhalten bleiben soll. Der Nachteil der Sockelleistenheizung ist jedoch, dass das Gebäude ausreichend gedämmt sein muss, damit der Energieverbrauch nicht zu hoch ist. Das ist in einem Altbau nicht immer gegeben und auch an Außenwänden kann die Dämmung problematisch sein.

Durch ihre geringe Größe haben die Heizleisten jedoch den Vorteil, dass sie nur sehr wenig Platz benötigten und daher gut in Räume integriert werden können, in denen ein Heizkörper keinen Platz hat, z. B. bei Außenwänden mit Schrägen. Optisch fällt diese Heizung kaum auf. Eine freie Raumgestaltung ist dennoch nicht ganz möglich, da auch die Heizleisten nicht mit Möbeln zugestellt werden dürfen – das verringert ihre Leistung.

Für Personen, die Strahlungswärme der Konvektion eines Heizkörpers vorziehen und beim Einbau weniger Aufwand als bei einer Flächenheizung betreiben möchten, sind Sockelleistenheizungen daher eine gute Alternative.