Heizung richtig entlüften  

So funktioniert das Entlüften der Heizung

Die Heizung gluckert und wird einfach nicht mehr richtig warm – höchste Zeit, den Heizkörper mal wieder richtig zu entlüften. Aber wie funktioniert das Entlüften der Heizung überhaupt? Im Grunde genommen ist die Heizkörperentlüftung kein Hexenwerk. Mit dem richtigen Werkzeug und wenigen Handgriffen ist die angesammelte Luft im Inneren des Heizkörpers im Handumdrehen abgelassen und das lästige Gluckern hat ein Ende.

Wie Sie Ihre Heizung selbst entlüften können, welches Werkzeug Sie dafür benötigen und worauf Sie achten sollten, haben wir ausführlich in diesem Ratgeber zusammengefasst.

Warum muss man eine Heizung entlüften?

Im Laufe der Zeit kann sich Luft im Inneren einer Heizung ansammeln. Wird eine Heizung dann nicht richtig entlüftet, kann sich die angesammelte Luft negativ auf die Heizleistung, sowie die Heizkosten auswirken.

Der Heizkreislauf einer Heizung setzt sich in der Regel aus einem Heizkessel, einer Umwälzpumpe, einem Warmwasserspeicher sowie einem Heizkörper zusammen. Verbunden sind diese Bestandteile mit Rohrleitungen, in denen sich bestenfalls ausschließlich Wasser befindet. Oftmals kann es jedoch vorkommen, dass Luft in den Heizkreislauf gelangt und sich dort ansammelt. Doch was passiert dann eigentlich? Ganz einfach: Luft leitet Wärme um einiges schlechter und langsamer als Wasser. Befindet sich also Luft im Heizkreislauf, wird die Effizienz der Heizung enorm beeinträchtigt. Das wirkt sich nicht nur auf die Heizleistung, sondern auch auf die Heizkosten aus. Daher gilt: Wer seine Heizungsanlage regelmäßig entlüftet, kann nicht nur nachhaltig Energie und Heizkosten sparen, sondern zudem umweltfreundlich Heizen.

Wie oft muss man eine Heizung entlüften?

Das Entlüften einer Heizung sollte spätestens dann durchgeführt werden, wenn Probleme auftreten oder sie anfängt zu gluckern. Grundsätzlich kann es jedoch sinnvoll sein, die Heizkörper im Oktober oder November, vor Beginn einer Heizperiode, zu entlüften.

Das Gluckern einer Heizung tritt meist dann auf, wenn sich zu viel Luft im Heizkörper befindet. Grundsätzlich kann es als ein Zeichen angesehen werden, dass es an der Zeit ist, die Heizkörper richtig zu entlüften. Denn die Luft im Inneren der Heizung unterbricht nicht nur die Zirkulation des Heizungswassers, sondern sorgt zudem dafür, dass sich die Heizkörper trotz aufgedrehtem Ventil nicht mehr vollständig erwärmen. Wie oft eine Heizung entlüftet werden muss, kann von dem Alter der Heizungsanlage und den jeweiligen Heizkörper-Typen abhängig sein: Während eine Entlüftung vor der Heizperiode bei neuwertigen und funktionsfähigen Heizkörpern ausreicht, sollten undichte und alte Heizungen bestenfalls öfter entlüftet werden. 

 

Welches Werkzeug benötigt man zum Entlüften einer Heizung?

Neben einem passenden Entlüftungsschlüssel zur Öffnung des Entlüftungsventils (auch Vierkantschlüssel genannt) benötigt man zum Entlüften der Heizung ein Gefäß zum Auffangen von Heizungswasser sowie einen Lappen. Ist der Boden rund um die Heizung besonders empfindlich, sollte er vorsichtshalber mit weiteren Lappen abgedeckt werden.

Wie entlüfte ich einen Heizkörper?

Das Entlüften einer Heizung ist einfacher, als man vielleicht denken mag. Liegt das entsprechende Werkzeug bereit, kann es auch schon los gehen. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie ihre Heizung einfach selbst entlüften können:

Thermostat aufdrehen, um eine Heizung zu entlüften.

Thermostat voll aufdrehen

Zu Beginn der Heizkörperentlüftung müssen Sie die Thermostate aller Heizkörper auf die höchstmögliche Stufe aufdrehen. Arbeiten Sie sich von unten nach oben durch und beginnen Sie mit den Heizkörpern, die sich weiter unten im Gebäude befinden.

Umwälzpumpe abstellen, um eine Heizung zu entlüften.

Umwälzpumpe abstellen

Um zu verhindern, dass weiterhin Luft und Heizwasser durch die Rohre strömen, sollte die Umwälzpumpe zum Entlüften der Heizung unbedingt abgestellt werden. Dadurch kann sich die Luft vollständig im Inneren der Heizkörper sammeln. Während neuere Umwälzpumpen sich meist mit einem Tastendruck abschalten lassen, muss bei älteren Modellen dagegen ein Drehschalter betätigt werden. 

Besteht kein direkter Zugang zu der Umwälzpumpe, beispielsweise in einer Mietwohnung, sollte zum Entlüften von Heizkörpern der eigene Heizkreislauf abgesperrt werden. Auch für Mieter mit einem Zugang zur Umwälzpumpe kann dieses Vorgehen sinnvoll sein – denn je nach Dauer der Heizkörperentlüftung würde man sich mit der Lahmlegung aller Heizungen im Mehrfamilienhaus nicht gerade beliebt machen.

Ventil öffnen und Luft ablassen, um eine Heizung zu entlüften.

Entlüftungsventil der Heizung öffnen und Luft ablassen  

Im nächsten Schritt kann nun das Entlüftungsventil der Heizung mit Hilfe eines Vierkantschlüssels geöffnet werden. Bevor Sie das tun, sollten Sie jedoch mindestens 30 Minuten warten, damit die Luftblasen sich in den höchstgelegenen Abschnitten der Heizkörpers sammeln können. Ehe das Ventil mit Hilfe des Entlüftungsschlüssels geöffnet wird, sollten Sie darauf achten, dass die Öffnung des Ventils nach unten oder zur Seite zeigt. Halten Sie das Gefäß zum Auffangen des Heizwassers unmittelbar unter das Ventil und seien Sie vorsichtig – das entweichende Heizungswasser könnte heiß sein. Das Luft ablassen der Heizung erkennen Sie in der Regel an einem Zischen.

Heizwasser mit einem Gefäß auffangen, um eine Heizung zu entlüften.

Heizwasser auffangen und Entlüftungsventil zudrehen

Sobald sich keine Luft mehr in den Heizkörpern befindet, entweicht Wasser aus dem Ventil. Ist das der Fall, kann das Ventil wieder sorgfältig mit Hilfe des Entlüftungsschlüssels zugedreht werden. Dabei ist es besonders wichtig, das Entlüftungsventil nach dem Entlüften der Heizkörper besonders schnell zu schließen. Denn je mehr Wasser verloren geht, desto mehr muss anschließend wieder nachgefüllt werden. Wurden alle Heizungen erfolgreich entlüftet, kann die Umwälzpumpe wieder aktiviert und die Thermostate auf die gewünschte Stufe gestellt werden.

Wasserdruck überprüfen, um eine Heizung zu entlüften.

Wasserdruck der Heizung überprüfen

Im letzten Schritt der Heizkörperentlüftung sollte eine Überprüfung des Wasserdrucks stattfinden. Ob sich noch genug Wasser in der Heizungsanlage befindet, lässt sich in der Regel an der Druckanzeige in der Nähe des Heizkessels ablesen. Ist der Wasserdruck nicht ausreichend, kann die Umwälzpumpe das Heizwasser nicht mehr ausreichend bewegen und die Heizkörper mit Wärme versorgen.

Was passiert, wenn man eine Heizung nicht entlüftet?

Wird eine Heizung nicht regelmäßig entlüftet, kann das heiße Wasser im Inneren nicht mehr richtig zirkulieren. Das führt auf Dauer nicht nur zu einer verminderten Leistung der Heizungsanlage, sondern auch zu ansteigenden Heizkosten sowie Energieverschwendung.

Nicht nur alte, auch neuwertige Heizungen sollten regelmäßig entlüftet werden. Befindet sich Luft in der Heizung, kann dies negative Folgen auf die Lebensdauer, Zuverlässigkeit, Betriebskosten und Geräuschentwicklung haben.

Fazit: So einfach funktioniert das Entlüften von Heizkörpern

Die Heizung gluckert, die Heizkosten steigen und die Heizkörper werden nicht mehr richtig warm: All diese Zeichen sprechen für eine Ansammlung von Luft in der Heizungsanlage. In diesem Fall ist es höchste Zeit, die Heizung mal wieder richtig zu entlüften – und das funktioniert einfacher und schneller als gedacht. Mit den richtigen Vorbereitungen, ein paar wenigen Tricks und unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung ist das Entlüften der Heizungsanlage im Handumdrehen erledigt.