Die Energie aus Solaranlagen wurde bis 2012 in den wenigsten Fällen selbst im Haus genutzt. Stattdessen wurde sie meist zu einer festgesetzten Vergütung, die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erfolgte, ins deutsche Stromnetz eingespeist.
Im Jahr 2005 konnten deutsche Bürger durch Einspeisung ihres Solarstroms noch mehr als doppelt so viel Geld verdienen, wie die kWh aus dem Netz kostete. Doch der Strompreis ist in den letzten Jahren stark gestiegen und die Einspeisevergütung ist lange nicht mehr so hoch wie in der Vergangenheit.
Noch nie war der Eigenverbrauch von Solarstrom also attraktiver als heute. Doch was benötigt man zum Verbrauch des eigenen Solarstroms und wie kann man den Eigenverbrauch einer Photovoltaikanlage berechnen?
Das EEG wurde 2002 im Rahmen der Energiewende verabschiedet. Es garantiert den Betreibern von PV-Anlagen eine feste Vergütung für die Einspeisung des gewonnenen Solarstroms in das öffentliche Stromnetz. Allerdings beschränkt es sich dabei auf einen Vergütungszeitraum von zwanzig Jahren. Das bedeutet, dass einige Anlagen bereits am Ende der EEG Förderung angelangt sind und auf diese Art keinen Strom mehr ins Netz einspeisen können. Stattdessen müssten Sie Ihren Strom an Energieversorgungsunternehmen oder Stadtwerke verkaufen. Auch dieser Umstand sorgt dafür, dass der Eigenverbrauch immer beliebter wird.
Photovoltaikanlagen erzeugen Gleichstrom, der von einem Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt werden muss, bevor er ins Hausnetz eingespeist wird. Wenn man diesen Strom dann mit Elektrogeräten innerhalb des Hauses nutzt, dann nennt man das Eigenverbrauch.
Oft wird der Strom jedoch direkt in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Die staatliche Vergütung dafür wird aktuell nach dem EEG monatlich angepasst und von der Bundesnetzagentur bekannt gegeben. Da die Vergütung allerdings lange nicht mehr so hoch ist wie noch vor einigen Jahren, wird es immer attraktiver, den Eigenverbrauch zu erhöhen.
Alle Photovoltaikanlagen bestehen aus verschiedenen Komponenten – so auch die Eigenverbrauchsanlage. Unbedingt notwendig sind hier:
Wer seinen Eigenverbrauch erhöhen will, um den maximalen Ertrag zu erzeugen, sollte außerdem noch über diese Komponenten nachdenken:
Wenn man den Eigenverbrauch des Stroms aus einer PV-Anlage berechnen will, dann braucht man mehrere bestimmte Stromzähler. Außerdem muss der Eigenverbrauch mit dem Energieversorger abgerechnet werden.
Da man meistens mit der Solaranlage nicht seinen kompletten Stromverbrauch abdecken kann, braucht man einen Bezugszähler. Dieser zählt den Strom, der aus dem Versorgungsnetz bezogen wird. Zur Berechnung des Eigenbedarfs an Photovoltaik-Strom benötigt man einen Einspeisezähler und einen Ertragszähler (auch PV-Zähler genannt). Der Einspeisezähler zählt, wie viel Strom ins öffentliche Netz eingespeist wurde, während der Ertragszähler angibt, wie viel Solarstrom insgesamt produziert wurde.
Mittlerweile ist es möglich, den Bezugs- und Einspeisezähler als Zweirichtungszähler zu verwenden. Es sind also in einem Zähler zwei Zählwerke integriert. Das spart Platz im Zählerkasten, doch achten Sie hier unbedingt darauf, dass ihr Zähler eine Rücklaufsperre besitzt, da der Strom in beide Richtungen fließt.
Gerade jetzt, wo der Strom aus dem Netz so teuer ist, lohnt sich als Betreiber einer PV-Anlage der Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Strom enorm. Doch viele Leute wollen ihren Eigenverbrauchanteil und auch ihren Vorteil schwarz auf weiß sehen und fragen sich daher, wie bei Photovoltaik eine Berechnung des Eigenverbrauchs funktioniert.
Den Eigenverbrauch bei einer PV-Anlage kann man einfach berechnen, indem man den Einspeisezähler abliest und die eingespeiste Energie von der erzeugten Energie (PV-Zähler) subtrahiert.
Alle, die ihre PV-Anlage zwischen dem 1. Januar 2009 und dem 30. Juni 2012 installiert haben, bekommen durch eine Regelung im EEG zusätzlich Geld für den Eigenverbrauch ihres Solarstroms. Ob Ihre Anlage gefördert wird und in welchem Maß die Förderung ausfällt, erfahren sie bei der Clearingstelle der EEG.
Oft reicht der Strom, den die Solaranlage erzeugt, allerdings nicht aus, um den kompletten Stromverbrauch abzudecken und die fehlende Menge muss aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen werden. Im Durchschnitt werden dafür vom Energieversorger aktuell rund 32 Cent pro kWh berechnet.
Genau hier liegt der Vorteil des Eigenverbrauchs für den Betreiber: Da die Einspeisevergütung nicht mehr sonderlich hoch ist und der Strompreis konstant steigt, ist es heutzutage besonders sinnvoll, selbst Solarstrom zu erzeugen und so viel davon wie möglich im eigenen Haushalt zu nutzen.
Man kann den finanziellen Vorteil des Eigenverbrauchs von Strom aus der Photovoltaikanlage zu berechnen. Dazu muss man die Menge an Strom, die aus der Photovoltaikanlage bezogen wird (also den Eigenverbrauch) mit dem aktuellen Strompreis multiplizieren.
Aufgrund der aktuellen Strompreisentwicklung wird der Eigenverbrauch von Solarstrom in den nächsten Jahren immer sinnvoller und attraktiver für die Betreiber werden.
Durch das Betreiben einer Photovoltaikanlage auf dem Dach Ihres Hauses werden Sie aus steuerlicher Sicht ein gewerblicher Unternehmer. Das bedeutet, dass Sie Ihre Gewinne versteuern müssen und in Folge dessen beim Finanzamt eine Umsatzsteuererklärung einreichen müssen.
Auch der Batteriespeicher hat eine steuerliche Bedeutung. Dieser ist steuerrechtlich anders zu behandeln als eine Photovoltaikanlage. Wenn Sie direkt bei Anschaffung Ihrer Solaranlage einen Batteriespeicher einbauen lassen, dann zählen diese beiden Geräte zu einem System. Das kann für zusätzliche Steuervorteile sorgen.
Neben der Einspeisevergütung müssen Sie auch den Eigenverbrauchsanteil an Solarstrom erfassen und versteuern. Im steuerlichen Sinne handelt es sich beim Eigenverbrauch um die Entnahme von Betriebsvermögen oder Betriebsmitteln zu Privatzwecken. Doch wie kann man den zu versteuernden Eigenverbrauch bei einer PV-Anlage berechnen? Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
Nutzt man die pauschale Ermittlung, dann könnte man den Teil des Eigenverbrauchs des Photovoltaik-Stroms, der versteuert wird, folgendermaßen berechnen:
Eigenverbrauch von 1.500 kWh x 0,20 EUR/kWh = 300 EUR zu versteuernder Eigenverbrauch
Wenn man den Wiederbeschaffungswert nutzt, dann müssen die 20 Cent in der Rechnung mit dem Preis des Betreibers des Stromnetzes ersetzt werden. Verlangt dieser beispielsweise 18 Cent, dann sieht die Rechnung bei gleichem Verbrauch so aus:
Eigenverbrauch von 1.500 kWh x 0,18 EUR EUR/kWh = 270 EUR zu versteuernder Eigenverbrauch
Als Unternehmer ist man dazu verpflichtet, die Umsatzsteuer zu zahlen. Für die Einspeisevergütung können Sie entweder eine Rechnung inklusive der 19 % Umsatzsteuer ausstellen oder Sie erhalten eine Gutschrift Ihres Stromanbieters über besagte Umsatzsteuer. Zusätzlich müssen Sie jedoch in vielen Fällen auch den Eigenverbrauchsanteil versteuern. Ob Steuern anfallen, lässt sich anhand des Datums der Inbetriebnahme ihrer Anlage herausfinden:
Die Zeiten, in denen die Einspeisungsvergütung sich ausgezahlt hat, sind lange vorbei. Heutzutage lohnt es sich jedoch zu berechnen, wie hoch der Photovoltaik Eigenverbrauch ist und diesen entsprechend zu maximieren. So können Sie das meiste aus Ihrer PV-Anlage herausholen und dadurch bares Geld sparen.