Der Wallbox-Wetterschutz

So schützen Sie Ihre Wallbox vor Witterungseinflüssen

Das Elektroauto oder Hybridauto bequem zuhause oder am Parkplatz der Firma laden, während man sich selbst mit anderen Dingen beschäftigen kann? Das spart im Vergleich zu öffentlichen E-Auto Ladestationen nicht nur richtig viel Zeit, sondern auch eine Menge Geld – denn im Privaten kann das Aufladen mit einem entsprechenden Stromtarif deutlich günstiger ausfallen.

Da ein E-Auto natürlich nicht einfach an der Haushaltssteckdose angeschlossen werden kann, sind dafür sogenannte Wallboxen erforderlich. Da sich die Wallbox oftmals im Außenbereich befindet, ist sie den Witterungseinflüssen mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, wie wichtig ein Wallbox-Wetterschutz sein kann und mit welchen Maßnahmen Sie Ihre Wallbox schützen können.

Warum ist ein Wetterschutz für die Wallbox sinnvoll?

Zwar achten die Hersteller von Wallboxen (wie z. B. Stahlog oder RobiPort) schon sehr genau darauf, dass ihre Produkte wetterfest sind und Regen, Schnee und Fremdkörper wie Staub nicht eindringen können, eine volle Garantie vor Wetterschäden können sie aber nicht geben. Gerade, wenn Sie Ihr Fahrzeug nicht in einer Garage oder wenigstens einem Carport stehen haben, bekommt auch die Wallbox alle Extreme des Wetters zu spüren – z. B. heiße und UV-intensive Mittagsstunden im Sommer, stürmischen Regen im Herbst und Schneegestöber bei Minusgraden im Winter. In diesem Fall kann es sich lohnen, die Wallbox mit einem Wetterschutz abzusichern.

Hatten die Witterungseinflüsse nämlich zu viel Zeit auf die Wallbox zu wirken, kann es zu Störungen beim Ladevorgang, zu längeren Ladezeiten oder im schlimmsten Falle zum Totalausfall der Ladestation kommen.

Durch einen passenden Regenschutz können Sie Ihre Ladestation also nicht nur wetter- und staubfest machen und die auf Dauer schädliche UV-Strahlung abmildern, sondern auch dafür sorgen, dass sich kein Schmutz im Ladepunkt sammelt.

Wie schützt man die Wallbox am besten?

Der ideale Wetterschutz für eine Wallbox hängt sehr von ihrem Standort ab. Dieser ist zwar durch den Parkplatz selbst sowie die Position der Ladebuchse am Elektroauto nicht allzu flexibel, mit ein wenig Planung lässt sich die Wallbox jedoch trotzdem schützen. Versuchen Sie, vorhandene Wände oder ein überhängendes Dach geschickt zu nutzen, um auch die Kleinteile wie Schrauben und Klemmen an der Wallbox vor Regen, Wind und Wetter zu schützen. Im Idealfall können Sie die Wandladestation an der wetterabgelegenen Hausseite anbringen, um die wirkenden Witterungseinflüsse grundlegend zu mindern. Der sicherste Schutz ist allerdings ein an die Abmessungen der Wallbox angepasstes Wetterschutzdach.

 

Das Wetterschutzdach als Lösung für den Außenbereich

Eine Wallbox ist an einer privaten Hauswand montiert.

Verschiedene Hersteller, wie RobiPort, Röhm oder Stahlog, bieten Schutzdach-Versionen für beinahe jede Wallboxgröße und -form an. Ein solches Dach kann nicht nur als klassisches Regendach fungieren und vor Feuchtigkeit schützen, sondern prinzipiell alle Witterungseinflüsse wie Sturm, Hagel, Sonne und Staub von Ihrer Ladestation fernhalten. Um den bestmöglichen Wetterschutz für die Wallbox über Front, Ladepunkt und Seitenteile zu bieten, müssen die Abmessungen der Wallbox und die vorwiegende Richtung des Wetters bekannt sein.

Die Wallbox, sowie die dazugehörigen Kabel und Halterungen, sollten bequem und gut erreichbar unter dem Dach montiert werden und das Schutzdach je nach Position und Exposition der Ladebuchse weit genug über die Ladestation hinausragen. Ist bekannt, dass es oft zu „schrägen“ Witterungseinflüssen (wie z. B. seitlichen Regenschauern) kommt, sollte ein Wallbox-Wetterschutz mit Seitenwänden gewählt werden, um auch die sensiblen Seitenteile der Wallbox abzuschirmen.

Welche Materialien werden bei einem Wetterschutzdach verwendet?

Als Regen- und Wetterschutz für die Wallbox muss das Dach stabil allen Einflüssen im Außenbereich trotzen können. Daher wird bei der Produktion vor allem auf robuste und langlebige Materialien, wie Acrylglas, Plexiglas, Edelstahl oder andere Metalle gesetzt.

Gerade Acrylglas und Plexiglas, aber auch Stahlblech-Varianten, haben den Vorteil eines geringen Gewichtes und dadurch einer leichten Montage an der Wand. Außerdem besteht bei den Varianten aus Glas keine Korrosionsgefahr, wogegen man bei den Modellen aus Metall auf eine ausreichende Legierung oder Pulverbeschichtung achten sollte.

Von Naturmaterialien wie Holz für einen Wallbox-Wetterschutz raten Hersteller prinzipiell eher ab, da gerade Regen, Schnee und intensive Sonne schnell zu einem Verschleiß des Materials führen würden und nach einer Weile kein optimaler Wetterschutz mehr für die Wallbox gegeben ist.

 

Ist ein Wallbox-Wetterschutz abschließbar?

Die klassischen Wetterschutzdächer sind für gewöhnlich nicht abschließbar, da sie nur aus maximal drei Wänden bestehen. Wer seine Wallbox draußen am Carport oder der Außenwand angebracht hat und diese zusätzlich schützen möchte, hat aber die Möglichkeit, sie entweder in einem abschließbaren Installationskasten zu montieren oder direkt eine abschließbare Ladestation zu besorgen. Diese schützen auch vor einer unbefugten Verwendung der Wallbox, da diese dann nur mit einem speziellen Schlüssel zugänglich sind.

Ein indirekter Diebstahlschutz ist darüber hinaus das Abschließen einer entsprechenden Versicherung gegen Entwendung, Vandalismus und Manipulation der Ladestation. Das schreckt Diebe zwar nicht direkt ab, zumindest bleiben Sie so aber nicht auf den Kosten des Schadens sitzen.

Wichtig für den Wetterschutz: Auf Qualität der Wallbox achten

Schon beim Kauf der Wallbox lohnt es sich, auf die Qualität der Materialien und der Verarbeitung zu achten. So kann man sich auf lange Sicht einiges an Ärger und Reparaturkosten ersparen. Ladestationen für den Außenbereich sind für gewöhnlich schon relativ robust und resistent gegen Witterungseinflüsse konzipiert – allerdings mal mehr und mal weniger ausreichend.

Um dem Kunden die Auswahl der passenden Wallbox zu erleichtern, wurde der sogenannte IP-Code (Ingress Protection Code) eingeführt, der sowohl bei Ladestationen im Außenbereich als auch bei solchen im Innenbereich eine exakte Auskunft über Faktoren wie Berührungsschutz, Regenschutz und Schutz vor Fremdkörpern gibt.

 

IP-Code: So finden Sie den passenden Wetterschutz für Ihre Wallbox

Zu sehen ist eine Wallbox mit einem Wetterschutz.

Der IP-Code besteht aus mindestens zwei und maximal drei Ziffern, wobei jede Ziffer auf die Qualität eines bestimmten Schutzes hinweist. Generell gilt hierbei: je höher die Zahl, desto besser!

Das bedeutet der IP-Code:

  • Die erste Ziffer beschreibt den Fremdkörper- und Berührungsschutz
  • Die zweite Ziffer beschreibt den Schutz vor Regen und Wasser
  • Die dritte (optionale) Ziffer gibt weitere Schutzmaßnahmen an

Fremdkörper- und Berührungsschutz

Gerade in Gegenden mit konstant viel Wind und herumfliegendem Staub ist diese Kennziffer sehr relevant. Sie wird abgestuft von 6 (komplett staubfest + voller Berührungsschutz) bis 0 (kein Schutz gegen Fremdkörper + kein Schutz gegen Berührungen). Es empfiehlt sich, einen Schutz von mindestens IPX5 (Stufe 5) zu wählen.

 

Schutz vor Wasser und Regen

Gerade, wenn die Wallbox im Außenbereich angebracht ist und kein geeignetes Schutzdach vor Regen, Hagel und Schnee schützen kann, sollte auf diese Kennziffer geachtet werden. Hier gibt es Abstufungen von 8 (Schutz gegen dauerhaftes untertauchen bis ein Meter Tiefe) bis 0 (nicht einmal vor Tropfwasser geschützt). Im Außenbereich sollte eine Wallbox mindestens einen Regenschutz von IPX4 aufweisen, im Innenbereich würde auch eine geringere Kennziffer genügen.

Lässt sich eine Wallbox auch selber bauen?

  • Eine Wallbox selber zu bauen empfiehlt sich nicht, da aufgrund der allgemeinen Förderungen im E-Mobilitäts-Sektor die Preise für Ladestationen immer attraktiver werden und die Konstruktion und der Anbau einer Wallbox das Arbeiten mit Starkstrom voraussetzt. Um eine eigene Ladestation zu bauen, benötigen Sie außerdem verlässliches Wissen in verschiedenen Bereichen der Elektrotechnik wie Installationsschutz, Phasenstromerkennung, Energiezähler und Notfallkondensatoren. Das Gefahrenpotential, in einem dieser Bereiche einen Fehler zu machen oder sich bei den Abmessungen zu verkalkulieren, ist die mögliche finanzielle Einsparung in den seltensten Fällen wert.

Fazit – Standort und Qualität sind für den Wetterschutz der Wallbox besonders wichtig

Um sich gar nicht erst Gedanken machen zu müssen, welche Abmessungen, Formen und Materialien Ihr neues Wetterschutzdach benötigt, sollten Sie gleich mit der idealen IP-Qualität und dem Standort der Wallbox für genügend Schutz vor Wind, Regen, Hagel, Staub, Sonne, UV-Strahlung und Fremdkörpern sorgen. Dann ist die Installation eines zusätzlichen Schutzdaches aus Plexiglas o. Ä. unter Umständen überhaupt nicht mehr nötig. Generell empfiehlt sich für Wallboxen im Außenbereich mindestens die Schutzklasse IPX54 – natürlich hängt dies aber stark von Ihrem Wohnort und den dort herrschenden Wettereinflüssen ab!

Ist die Schutzklasse Ihrer Wallbox nicht ausreichend, kann ein Wetterschutz jedoch auch noch nachträglich montiert werden. Dabei sollte jedoch genau beachtet werden, ob Seitenteile notwendig sind, welchen Witterungseinflüssen die Wallbox ausgesetzt ist und welche Maße der Wetterschutz haben muss.

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