Ölheizung auf Pellets umrüsten

So lässt sich eine Ölheizung auf Pellets umbauen

Für Eigentümer einer alten Ölheizung stellt sich bei den steigenden Öl- und Gaspreisen die Frage, ob und warum sie die Ölheizung auf Pellets umrüsten sollen. Öl- und Gasheizungen können nicht nur auf Wärmepumpen umgebaut werden, sondern auch zu Pelletheizungen. Holzpellets sind umweltfreundlich und bieten eine ökologischere Alternative zu alten Öl- und Gasheizungen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Verbraucher durch den Kauf von Holzpellets Geld sparen kann. Zudem gestaltet sich der Umbau von Ölheizung auf Pelletheizung recht einfach.

Doch welche Voraussetzungen müssen für das Umrüsten erfüllt sein, welche Kosten fallen für die Umrüstung von Öl auf Pellets an und gibt es dafür eine Förderung? Diese Fragen beantworten wir Ihnen in unserem Ratgeber.

 

Voraussetzungen für die Umrüstung von Öl auf Pellets

Bei Eigentümern mit einer Öl-/Gasheizung im Haus sind die Voraussetzungen für eine Pelletheizung meist schon erfüllt. Denn der Platz, wo der Öltank untergebracht ist, kann stattdessen für das Pelletlager genutzt werden. Dies setzt voraus, dass der Öltank abgebaut wird.

Wenn Sie die Ölheizung auf Pellets umrüsten wollen, sollten Sie die richtigen Voraussetzungen dafür schaffen. Ein kompetenter Fachbetrieb kann Ihnen alle wichtigen Schritte benennen, damit Sie genau wissen, wie Sie Ihre Ölheizung umrüsten können. Der Hersteller des Pelletbrenners ist für die Wartung und Garantie zuständig.

Pelletbrenner und Pellets benötigen viel Platz im Haus. Daher sollten alle Hausbesitzer bedenken, dass sie genügend Raum für das Pelletlager brauchen. Weil der Brennstoff trocken gelagert werden muss, darf keine Feuchtigkeit im Pelletlager sein. Weiterer Platz wird für den Pelletkessel und die Fördertechnik gebraucht. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Schornstein. Dieser muss bei Bedarf saniert oder ausgetauscht werden.

Für den Umbau der Ölheizung auf eine Pelletheizung soll zusätzlich die Voraussetzung von hohen Vorlauftemperaturen erfüllt werden. Diese ist bei einer Ölheizung bereits gegeben. Dadurch erübrigt sich der Tausch von alten Heizkörpern gegen neue.

Welche Kosten fallen für die Umrüstung von Öl auf Pellets an?

Ein Mann wartet die Pelletheizung nach dem Umrüsten von Öl auf Pellets.

Die Kosten, die für die Umrüstung von Öl auf Pellets abzüglich der Förderung anfallen, bewegen sich zwischen 8.500 und 28.000 Euro. Im Vergleich liegt die Umrüstung auf eine Wärmepumpe im einfachen Fall zwischen 13.000 und 15.000 Euro. Bei hohem Erschließungsaufwand kostet die Umrüstung der Heizung auf eine Wärmepumpe deutlich mehr.

Damit Sie wissen, welche verschiedenen Kosten für die Umrüstung von Öl auf Pellets auf sie zukommen und wie teuer es ist, zu heizen, finden Sie hier eine kleine Übersicht:

  1. Ausbau alter Anlage und Entsorgung des Öltanks: Ausbau und Entsorgung des Heizkessels aus Stahl mit bis zu 50 kW kosten zwischen 320 und 580 Euro. Für die Entsorgung des Tanks fallen Kosten von etwa 1.000 Euro an.
  2. Anschaffungskosten eines Holz-/Pelletkessels: Die Kosten eines Pelletkessels hängen von seiner Leistung ab. Bei einer Leistung bis 25 kW zahlen Sie zwischen 5.000 und 12.000 Euro. Bei einer Leistung des Heizkessels bis 50 kW sind Sie bei 8.000 bis 16.000 Euro. Ein Kessel mit bis 120 kW kostet 15.000 bis 32.000 Euro.
  3. Platz für das Pelletlager: Wollen Sie Ihre Ölheizung auf Pellets umbauen, dann sollten Sie das Pelletlager als weiteren Kostenfaktor bedenken. Je nach baulichen Bedingungen können Sie zwischen einem Sacksilo und einem Erdtank wählen. Pro kWh Verbrennung sind 0,9 bis 1,0 m³ einzuplanen. Kosten für einen Sacksilo liegen zwischen 450 und 4.000 Euro, während der Erdtank preislich zwischen 3.000 und 9.000 Euro liegt.
  4. Transportsystem der Pellets: Ein weiterer wichtiger Kostenfaktor ist das Transportsystem der Pellets, die vom Lagerraum in den Brennraum befördert werden sollen. Hierfür wird eine Förderschnecke benötigt. Diese kostet zwischen 700 und 900 Euro. Bei einer Saugleitung zahlen Sie 1.000 bis 3.800 Euro.
  5. Pufferspeicher: Einen Pufferspeicher benötigen Sie, wenn Sie Ihre Heizung mit einer Solarthermieanlage kombinieren möchten. Für ein Volumen von 500 Litern fallen Kosten zwischen 2.800 und 3.900 Euro an. Hat ein Heizungspufferspeicher 1.000 Liter Füllmenge, kostet dieser zwischen 2.900 und 4.500 Euro.
  6. Anschlusskosten und Anfahrt: Für die Montage nimmt der Heizungsmonteur einen Stundensatz von 40 bis 60 Euro. Insgesamt zahlen Sie für die komplette Installation der Anlage zwischen etwa 2.000 und 3.000 Euro. Ein Elektroinstallateur wird gebraucht, um alle elektrischen Arbeiten an der Pelletheizung durchzuführen. Hier kommt ein Stundenlohn von 40 bis 55 Euro auf, sowie Anfahrtskosten zwischen 10 und 50 Euro.

Weitere regelmäßige Kosten fallen für den Pelletbrenner im Betrieb für Brennstoff und das Heizen, den Schornsteinfeger, den Stromverbrauch, den Service und die Wartung an.

Ölheizung auf Pellets umrüsten: Gibt es eine Förderung?

Sie wollen Ihre Ölheizung auf Pellets umrüsten und fragen sich, ob eine Förderung möglich ist? Für die Umrüstung der alten Ölheizung auf eine moderne Pelletheizung können Sie einen Zuschuss von bis zu 45 Prozent bekommen.

Da die Pelletheizung umweltfreundlich ist, wird das Umrüsten durch attraktive Förderprogramme unterstützt. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass die Beantragung der Förderung unbedingt vor der Beauftragung eines Heizungsfachbetriebes erfolgt. Hierfür ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zuständig. Nicht nur die Umrüstung der Gasheizung auf eine Pelletheizung wird bezuschusst, sondern auch der Umbau auf eine Wärmepumpe.

Die Austauschprämie für Ölheizungen erlaubt eine Förderung von 45 Prozent auf die Investitionskosten, zu denen Kosten der Fördertechnik, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, der Wärmespeicher und notwendiger Umbaumaßnahmen gehören.

Die Förderung gilt für Pelletheizungen ab einer Leistung von 5kW sowie für reine Pelletkessel als auch für Kombikessel und Pelletöfen mit Wassertasche.

So können Sie Ihre Ölheizung auf Pellets umrüsten und dabei die Kosten dafür senken.

Fazit: Das ist zu beachten, wenn Sie Ihre Ölheizung auf Pellets umrüsten wollen

Die meisten Voraussetzungen für den Umbau einer Ölheizung auf eine Pelletheizung sind in der Regel bereits gegeben. Dennoch sind die Kosten so hoch, dass viele Hausbesitzer sich davon abschrecken lassen. Zu Unrecht, denn die BAFA bietet Förderungen für das Umrüsten alter Anlagen an. Zudem gleichen sich die Kosten für den Umbau der Ölheizung auf eine Pelletheizung über die Jahre aus und Sie schonen nicht nur die Umwelt, sondern durch die geringeren Kosten auch Ihren Geldbeutel.

Häufig gestellte Fragen zur Umrüstung von Öl auf Pellets
  • Wie viele Kilogramm Pellets ersetzen 1 Liter Öl?

    1 Liter Öl entspricht 1 Kubikmeter Gas. Dies wiederum entspricht etwa 2 kg Pellets. Haben Sie beispielsweise einen Bedarf von 2.000 Litern Heizöl, entspricht es nach der Umrüstung von Öl auf Pellets etwa 4.000 kg Pellets.

  • Hat die Pelletheizung noch Zukunft?

    In Deutschland heizen rund 600.000 Haushalte mit Pelletheizungen. Bis 2030 ist eine Verdopplung der Installationen möglich. Dies liegt daran, dass neue Pelletheizungen effizienter arbeiten und der Energieverbrauch durch bessere Dämmungen und mildere Winter sinken wird. Somit können Sie ganz ohne Sorgen Ihre Ölheizung auf Pellets umrüsten.

     

  • Welche Nachteile hat eine Pelletheizung?

    Wenn Sie Ihre Ölheizung auf Pellets umrüsten, entdecken Sie bei Pelletheizungen Vor- und Nachteile. Letztere finden Sie als Überblick aufgelistet:

    • Es wird viel Platz benötigt
    • Die Kosten für die Anschaffung und Installation sind hoch
    • Die Pelletheizung muss regelmäßig gereinigt und gewartet werden
    • Pellets müssen laufend bestellt werden
    • Emissionen durch den Pellettransport entstehen
    • Die Ressource Holz ist kritisch

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